Sommerausstellung im Museum der Moderne

Rollenbilder-Rollenspiele

Das Museum der Moderne in Salzburg rechnet für seine Sommerausstellung mit geduldigem Publikum, das Lust hat, sich einige Stunden im Museum zu verlieren. Mehr als 400 Arbeiten von rund 100 Künstlern und Künstlerinnen sind auf zwei Ebenen zur Ausstellung "Rollenbilder-Rollenspiele" zusammengefasst.

Kultur aktuell, 23.07.2011

Es sind ja Gemeinplätze, dass wir immer spielen und gern in Rollen schlüpfen. Die Kunst interessiert sich für Rollen vor allem dann, wenn es Bruchstellen gibt zwischen der Rolle und dem Darsteller. Derartige Arbeiten sind nun im Museum der Moderne versammelt, Direktor Toni Stooss lässt die Ausstellung um 1850 beginnen.

Motive aus der Religion

Ein weites Feld für Rollenspiele sind Motive aus der Religion: Das Letzte Abendmahl oder die Fußwaschung hat David la Chapelle nachstellen lassen und zeitgemäß interpretiert.

Auch Kunstwerke, Filme und Alltagsbilder werden neu interpretiert, mitunter auch mehrfach: Die Amerikanerin Cindy Sherman hat sich selbst in fiktiven Filmstills inszeniert und ist selbst wieder Vorbild geworden.

Formale Bezüge der Werke zueinander

Die Künstlerrolle, die Geschlechterrolle, die Vervielfältigung des eigenen Ichs - die Ausstellung reißt viele Themen an, die in der Kunst unserer Tage wichtig sind. Bis hin zu Künstlern oder Künstlerinnen, die sich selbst bereits als Kunstwerk begreifen - wie Eva und Adele -, sich als Rolle neu erfinden - wie Manon -, die für ein Rollenspiel ein Boudoir aufgebaut hat, bereits in den 1970er Jahren.

Künstlerische Konzepte können im Katalog nachgelesen oder intuitiv erfasst werden, in der nach formalen Bezügen gestalteten Ausstellung erschließen sie sich kaum. Das zwingt auch den Besucher in verschiedene Rollen: Vom neugierig Staunenden bis zum Überforderten, dem Spiele und Bezüge die Sinne verwirren.

Textfassung: Ruth Halle

service

Rollenbilder-Rollenspiele, 23. Juli bis 30. Oktober 2011, Museum der Moderne Mönchsberg,
Ö1 Club-Mitglieder bekommen ermäßigten Eintritt (25 Prozent).

Museum der Moderne