100 Tote nach Schüssen in Hama

Internationale Empörung über Assad

Das Massaker in der syrischen Stadt Hama am Vorabend des Fastenmonats Ramadan ist von der internationalen Gemeinschaft verurteilt worden. Neben US-Präsident Obama kritisierten sowohl UNO als auch EU das Vorgehen der syrischen Armee. Präsident Assad hingegen spricht von einer Reaktion auf eine Verschwörung.

Mittagsjournal, 01.08.2011

Blutiger Sonntag

Mindestens 100 Menschen wurden nach Oppositionsangaben bei der am Sonntagmorgen begonnenen Militäroffensive gegen die viertgrößte Stadt des Landes getötet. Über 100 weitere erlitten Verletzungen, berichteten syrische Aktivisten in Beirut. Landesweit wurden am Sonntag nach Oppositionsangaben rund 140 Menschen getötet.

"Entsetzen" und "Schock"

US-Präsident Obama reagierte "entsetzt" auf das Massaker in Hama. Obama teilte in Washington mit, die USA arbeiteten mit anderen Staaten weiter daran, die Führung in Damaskus international zu isolieren. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon drohte dem Regime Assad mit einer strafrechtlichen Verfolgung. In Brüssel zeigte sich die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton "schockiert" über das Massaker in Hama. Die Verantwortlichen für das blutige Vorgehen gegen Oppositionelle in Hama müssten vor Gericht kommen.

"Verschwörung, um Syrien zu zerschlagen"

In einem Beitrag für die Armeezeitschrift zum 66. Jahrestag der Gründung der Streitkräfte Syriens am Montag sprach Assad von Verschwörungen. Syrien sei aber durchaus in der Lage, Verschwörungen zu zerschlagen, wurde Assad in der Nacht zum Montag von der Agentur Sana zitiert. "Verschwörungen machen uns nur stärker", hieß es. Nach Darstellung Assads sei das Ziel der Verschwörung, Syrien zu zerschlagen. Dies wiederum sei Teil eines Komplotts, die gesamte Region zu zerschlagen. Allerdings hätten die Verschwörer übersehen, dass Syrien "einzigartige Eigenschaften" besitze, die das Land "immun gegen Verschwörungen" machten. Daher werde dieser "bösartige Angriff" nicht anders als vorhergegangene Attacken enden.