Blecha, Khol: Teuerung für Pensionisten höher
Größeres Plus für kleine Pensionen gefordert
Die Pensionen für zweieinhalb Millionen Österreicherinnen und Österreicher könnten mit Jahreswechsel laut gesetzlicher Berechnungsmethode um 2,7 Prozent erhöht werden. Seniorenvertreter wollen aber für die Bezieher von kleinen Pensionen mehr.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 18.08.2011
"Plus x"
2,7 Prozent, das ist die Teuerungsrate zwischen August 2010 und Juli 2011, die nun von der Statistik Austria bekannt gegeben wurde und die laut Gesetz Richtschnur für die Pensionserhöhung sein soll. 2,7 Prozent also für alle, das zeichnet sich als Mindestmaß ab, doch die Pensionistenvertreter verlangen darüber hinaus noch mehr: Nämlich 2,7 Prozent plus x für die Bezieher kleiner Pensionen, fordert SPÖ-Pensionistenverbandschef Karl Blecha. Eine Forderung, der sich ÖVP-Seniorenbund-Chef Andreas Khol anschließt.
Grenze bei 1.000 oder 1.300 Euro
Und was verstehen die Pensionistenvertreter unter einer kleinen Pension? Für Khol sind es tausend Euro. Blecha nennt die Durchschnittspension mit 1.300: "Alles was drunter ist, sind kleine Pensionen."
Teurer Pensionisten-Warenkorb
In der Begründung sind sich Blecha und Khol einig: Kleinstpensionistinnen und -pensionisten hätten einen ganz anderen Warenkorb, als der Durchschnitt der Bevölkerung - machen keine Fernreisen, kaufen kaum Computer, haben nichts von tendenziell billigeren Autos. Hingegen sei der Warenkorb für die wöchentlich notwendigen Einkäufe im Preis viel stärker gestiegen als die besagten 2,7 Prozent.
Solidarität mit Solidarität beantworten
Was tun, wenn die Regierung bei den Pensionsverhandlungen im Herbst sagt, für mehr als 2,7 Prozent sei kein Staatsgeld da? Seniorenbundobmann Khol verweist darauf dass man in schlechten Zeiten Opfer gebracht habe und nun in einer guten Zeit lebe. "Solidarität sollte mit Solidarität beantwortet werden."
Vertrauensbildend für die Jugend?
Was die "Ruheständler" mehr bekommen, müssen die Aktiven bezahlen. Die Jungen hätten Verständnis für Armutsbekämpfung unter den Kleinpensionisten, sagt Khol. Und Blecha meint, so ein Abschluss sei sogar eine vertrauensbildende Maßnahme für die die Jugend, nämlich, "dass ihre Pensionen auch pünktlich und wertgesichert ausgezahlt werden können."
Hundstorfer verweist auf Verhandlungen
Ob es tatsächlich "2,7 Prozent plus x" für die Kleinpensionsten spielt, bleibt abzuwarten. Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) sagt dazu: "Mein Zugang ist, dass das, was es gesetzlich gibt, auf alle umgelegt wird. Alles andere ist Gegenstand von Gesprächen." Und die werden im Herbst stattfinden.