Tausende bei Kundgebung in Madrid

Wieder Demo gegen Papstbesuch

In Madrid ist es am Abend erneut zu einer Großdemonstration gegen Papst Benedikt XVI. gekommen. Mehrere tausend Menschen gingen in der Innenstadt auf die Straße. Ihr Protest richtete sich auch gegen das gewaltsame Vorgehen der Polizei am Tag zuvor.

Morgenjournal, 20.08.2011

Protest gegen Polizeigewalt

Überschattet von erneuten Protesten hat Papst Benedikt XVI. auf dem Weltjugendtag in Madrid eine Kreuzweg-Prozession geführt. Der Papst hatte zunächst den Kreuzweg im Papamobil abgefahren, bevor er sich auf dem Cibeles-Platz eine hielt. Währenddessen versammelten sich wenige hundert Meter entfernt tausende Demonstranten, um gegen die hohen Kosten des Papstbesuchs und die gewaltsame Auflösung einer Protestkundgebung am Vorabend zu demonstrieren.

"Unbedeutende Ereignisse"

Der Vatikan zeigt sich gelassen über die Proteste am Rand des Papstbesuchs beim Weltjugendtag. Bei den Kundgebungen handle es sich um "im Wesentlichen unbedeutende Ereignisse", sagte Vatikansprecher P. Federico Lombardi am Freitag vor Journalisten in Madrid, wie Kathpress meldet. "Wir sind für Meinungsfreiheit und glauben, dass jeder seine Meinung sagen können darf."

Kein Protest von "Indignados"?

Der spanische Organisationsleiter des Jugendtreffens, Yago de la Cierva, erklärte, die Ausschreitungen einiger Weniger dürften nicht mit der Protestbewegung der "Indignados" (Empörten) verwechselt werden. Diese spanische Jugendbewegung für Wirtschaftsreformen stehe dem katholischen Großereignis eher positiv gegenüber. Umgekehrt sei die Kirche in Spanien mit vielen Anliegen der Protestierenden einverstanden.