Mathias Bröckers über Ungereimtheiten

Neues umstrittenes Buch zu 9/11

Zahlreich sind die Bücher, die sich mit den Anschlägen vom 11. September 2001 beschäftigen und die offizielle Darstellung der damaligen Ereignisse hinterfragen. Im deutschsprachigen Raum hat vor allem der Publizist Mathias Bröckers mit seinen Büchern versucht, Ungereimtheiten rund um die Terrorakte aufzudecken. Im Feuilleton wurde er deshalb teils heftig als Verschwörungstheoretiker attackiert.

Vor kurzem ist sein neues Buch "11.9. Zehn Jahre danach. Der Einsturz eines Lügengebäudes" auf den Markt gekommen, in dem Bröckers sein neues Recherche-Material präsentiert.

Kultur aktuell, 31.08.2011

Als Osama bin Laden im Mai von einem amerikanischen Sondereinsatzkommando gezielt getötet wurde, hieß es, damit sei der Hauptverantwortliche für die Anschläge vom 11. September 2001 zur Rechenschaft gezogen worden. Mathias Bröckers winkt jedoch ab: "Bin Laden selbst hat ja mehrfach kategorisch abgestritten - in Interviews im Fernsehen und auch in mehreren Zeitungen -, dass er mit den Anschlägen etwas zu tun hat. Das FBI sagt selber: Wir hatten gar keine Beweise gegen ihn was den 11. September betrifft."

Auch die Identität der 19 Attentäter sei nicht zweifelsfrei geklärt, sagt Bröckers, hier würden getürkte Beweisstücke vorgelegt. Der Pass eines Attentäters wurde ja angeblich von einem Passanten auf der Straße nahe des World Trade Centers gefunden, soll also unbeschadet aus dem Flammeninferno entkommen sein, während die Flugschreiber in ihren feuerfesten Boxen den Aufprall nicht überlebt hatten.

Bröckers nennt auch noch ein anderes Beispiel: "Dieser Koffer, der am Flughafen gefunden wird, der angeblich der Koffer von Mohammed Atta ist, der als einziger von allen nicht mittransportiert wurde - ok, so ein Zufall kann passieren, aber dann: Was liegt in dem Koffer drinnen? Ein Testament! Als ich das las, dachte ich, das kann nicht stimmen, ein Selbstmordattentäter nimmt sein Testament doch nicht mit in das Flugzeug, in dem er dann verbrennt!"

Kritik an Bushs Commission-Report

Nach seinen beiden 2002 und 2003 erschienenen Bestsellern hat Bröckers jetzt sein bereits drittes Buch zum Thema auf den Markt gebracht und reagiert hier kritisch auf die Ergebnisse des von der Bush-Regierung in Auftrag gegebenen Commission-Reports. Ein Viertel aller Quellen stammten von einem seit Jahren in Guantanamo gefangen gehaltenen Häftling, "der 183 Mal gefoltert wurde", so Bröckers, "und dann Aussagen gemacht hat, die offensichtlich passen. Das würde kein Gericht der Welt akzeptieren."

Außerdem, so Bröckers, kämen etliche Zeugen, sogenannte Whistle-Blowers, die damals Angehörige von FBI, Geheimdienst oder Militär gewesen seien und ihre Zweifel am offiziellen Tathergang geschildert hätten, in dem Bericht gar nicht vor.

Dass die Terrorakte vom 11. September auch nie in einem öffentlichen und rechtsstaatlichen Prozess verhandelt wurden, hat dabei nicht nur die Bush-Regierung verhindert. Obama habe, bevor er gewählt wurde, "große Versprechungen" gemacht - unter anderem auch, was Guantanamo betrifft - und gegen diesen Kronzeugen sollte ein ordentliches Gerichtsverfahren eingeleitet werden, aber nichts sei geschehen, sagt Bröckers. Im Gegenteil, Obama habe gerade wieder bekundet, Guantanamo werde weitergeführt. "Obama ist nix anderes als Bush light."

Textfassung: Ruth Halle

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Mathias Bröckers, Christian C. Walther, "11.9. Zehn Jahre danach. Der Einsturz eines Lügengebäudes", Westend Verlag

Mathias Bröckers