"Franken nach wie vor zu stark"

Schweizer Notenbank will weiter Euro kaufen

Die Schweizer Notenbank will weiterhin alles tun, um den Franken abzuschwächen. Im Gegensatz zum Euro gilt der Franken bei den Anlegern als verlässliche Währung und ist auf ein Rekordhoch gestiegen. Anfang September hatte die Notenbank angekündigt, sie werde Euro kaufen, um den Kurs des Euro gegenüber dem Franken nicht weiter steigen zu lassen. Diese Linie will sie weiter verfolgen.

Schweizer Franken weiter unten halten

Die Schweizer Notenbank gibt keine Entwarnung. Sie will den Kurs des Schweizer Franken weiter künstlich niedrig halten, das bestätigt heute der Sprecher der Notenbank, Walter Meier: "Die Schweizer Nationalbank wird den am 6. September festgelegten Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro weiter durchsetzten. Sie ist bereit unbeschränkt Devisen zu kaufen."

Mittagsjournal, 15.09.2011

"Notenbank hat keine andere Wahl"

Das heißt, dass die Schweizer Notenbank mit Schweizer Franken Euro oder Dollar kauft. Dadurch kommen mehr Franken auf den Markt und der Kurs sinkt. Dass die Notenbank unbeschränkt Devisen kaufen will, heißt auch: Koste es was es wolle. Aber die Schweiz hat keine Wahl, sagt Jan Atteslander, Ökonom des Schweizer Insitut Economie Suisse. "Wenn sie es nicht machen würde, dann würde es die Schweizer Exportwirtschaft noch teurer kommen. Eine Zentralbank kann unlimitiert in die Wechselkurse eingreifen."

Schweizer Exporte sehr teuer

Die Schweizer Exportindustrie leidet massiv unter dem starken Franken, weil Schweizer Produkte im Ausland im Vergleich sehr teuer werden.

Kosten der Devisenkäufe unklar

Wie viel sich die Schweiz den Eingriff in den Währungshandel kosten lässt um den Franken niedrig zu halten, weiß man noch nicht sagt Atteslander. "Das wissen wir nicht. Da müssen wir den Jahresbericht abwarten. Letzten Jahr waren es rund 150 Millarden Franken, die in solche Devisenmarktinvestitionen investiert worden sind."

Währung könnte sich stabilisieren

Dieses Jahr wird es wohl mehr sein, sagt Atteslander. Aber möglicherweise auch nicht sehr viel mehr, da - sobald so ein Wechselkurs fixiert wird und er am Markt glaubwürdig ist - sich die Währung automatisch stabilisiere, sagt Atteslander.

Die Situation könnte noch ein, zwei Jahre anhalten, glaubt der Schweizer Wirtschaftsforscher.