Staatsballett zeigt "Balanchine & Robbins"
Staatsoper startet Ballett-Saison
Die Wiener Staatsoper eröffnet am Freitag, 23. September 2011 die Ballett-Saison mit George Balanchines Choreographie zu Strawinskys Konzert in D für Violine und Orchester und stellt diesem neoklassischen Hauptwerk aus dem Jahr 1972 Choreographien von Jerome Robbins nach Musik von Phil Glass gegenüber.
8. April 2017, 21:58
Kultur aktuell, 23.09.2011
Zu sehen werden je zwei Stücke von George Balanchine und Jerome Robbins sein, zwei Choreographen, die den Tanz im 20. Jahrhundert, jeder auf seine Art, geprägt haben. Der gebürtige Russe Balanchine, der nach seiner Flucht in den Westen, 1924 zu Diaghilevs Ballets Russes stieß und nach dem Zweiten Weltkrieg in New York das New York City Ballet gründete - das war 1948.
1972 sollte dort ein gewisser Jerome Robbins Ballettmeister werden. Er war da schon ziemlich berühmt, vor allem am Broadway, wo er bekannte Musicals choreographierte bzw. inszenierte, Stücke wie "Fiddler on the Roof, "Funny Girl" oder vor allem "West Side Story".
Üppige Choreographien
In seiner ersten Saison in Wien hatte Manuel Legris ein besonderes Jerome-Robbins-Programm zusammengestellt. Zwei Stücke daraus - "glass pieces" und "in the night" - sind heute Abend wieder zu sehen, dazu "Thema und Variationen" von George Balanchine, und - als wirkliche Premiere - Strawinskys Violinkonzert in der Choreographie von Balanchine.
"Diese beiden Choreographen zusammen zu zeigen, ist ein guter Saisonstart mit einem Augenzwinkern", so Legris. "Es sind sehr schwere Stücke, sie sind sehr üppig: Sie verlangen viel Athletik und Musikalität. Es ist ein breites Spektrum und eine wunderbare Herausforderung für mich und die Compagnie."
Erfolge bei Publikum und Kritik
Balanchine hat ja sehr viel mit Strawinsky zusammengearbeitet. Eignet sich Strawinskys Musik besonders für den Tanz? "Diese Musik passt sehr gut zum Tanz, es ist eine sehr tragende Musik, aber gleichzeitig ist sie sehr schwer umzusetzen. Dafür brauchte es das Genie Balanchines. Die Musik ist sehr rein, und auch der Tanz ist ziemlich puristisch. Was man hört, sieht man. Die Verbindung mit dem Visuellen ist sehr gelungen", meint Legris.
Manuel Legris hatte seine erste Saison an der Wiener Staatsoper mit einem Feuerwerk an Premieren begonnen. Publikum und Kritik haben es ihm gedankt. Ein Erfolg, der allerdings verpflichtet: "Ich habe erst in meinem Sommerurlaub realisiert, wie viel da gearbeitet wurde. Und umso besser, dass wir Erfolg hatten. Jetzt muss er uns treu sein, das wird das Schwerste sein."
Staatsoper zu Gast in Versailles
In dieser Saison wird es weniger Premieren geben, dafür drei Tourneen, die erste nach Versailles mit der dazu passenden Produktion "Marie Antoinette", einer Choreographie von Patrick de Bana, dann steht Monte Carlo mit dem Robbins-Abend auf dem Programm und schließlich Japan, mit einer Hommage an Roland Petit und dessen Choreographie der "Fledermaus" und einem Gala-Abend mit den Produktionen der vergangenen Saison.
Service
Ö1 Club-Mitglieder bekommen bei Auftritten des Wiener Staatsballetts ermäßigten Eintritt (zehn Prozent).
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