Neue Wege der Weltraumvermessung

Schwarze Löcher als Entfernungsmesser

Forschern aus Dänemark und Australien haben eine Methode gefunden, die Vermessungen im All von mehr als zwölf Milliarden Lichtjahren möglich macht. Mit bisherigen Methoden konnten nur Strecken von neun Milliarden Lichtjahren gemessen werden.

Schlüssel zur Vermessung ist das Licht

Von der Erde aus betrachtet wirken Sterne immer dunkler, als sie tatsächlich sind. Von einigen Sternen, so genannten Standardkerzen, ist die exakte Helligkeit allerdings bekannt.

Sie dienen den Forschern als Messpunkte: Sie vergleichen die beobachtete Helligkeit von zwei Standardkerzen mit ihrer tatsächlichen Helligkeit und schließen so auf die Entfernung zwischen ihnen.

Die Helligkeit im Zentrum eines Schwarzen Loches

Bisher waren mit diesem Helligkeitsvergleich Strecken von bis zu neun Milliarden Lichtjahren messbar. Da das Weltall aber ständig expandiert haben die Forscher aus Dänemark und Australien versucht auch weitere Entfernungen zu messen. Gelungen ist ihnen das mit Hilfe von Schwarzen Löchern: Wegen der starken Schwerkraft leuchten schwarze Löcher in ihrem Zentrum stets hell auf und sind immer von einem Wirbel aus Gaswolken umgeben.

Ändert sich die Helligkeit im Zentrum des schwarzen Lochs, ändert sich auch die Helligkeit der Gaswolken - Allerdings mit einer zeitlichen Verzögerung. Aus diesem Zeitabstand können die Wissenschaftler nun die tatsächliche Helligkeit eines schwarzen Lochs bestimmen und mit der beobachteten Helligkeit vergleichen.

So wird es möglich, Entfernungen von mehr als zwölf Milliarden Lichtjahren zu messen. Die Forscher erhoffen sich so mehr über die so genannte dunkle Energie zu erfahren, die dafür verantwortlich ist, dass das All expandiert.

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