Gegen stagnierende Wirtschaft

London wirft Notenpresse an

In Großbritannien wirft die Notenbank die Notenpresse an. Mit frischem Geld soll die de facto stagnierende Wirtschaft unterstützt werden. Weil die Zinsen zum Ankurbeln der Wirtschaft nicht mehr gesenkt werden können, greift die Regierung jetzt dazu, Geld zu drucken.

Abendjournal, 6.10.2011

Die britische Wirtschaft wächst kaum noch, die Inflation ist mit 4,5 Prozent höher, als die Regierung das will und der Leitzinssatz, zu dem sich Banken Geld ausborgen können auf einem historischen Tief von 0,5 Prozent.

Wie also der Wirtschaft neuen Schwung verleihen, ohne direkt neue Schulden zu machen, wie das Premierminister David Cameron gestern wieder deutlich gemacht hat? Die Bank of England kauft mit neu gedrucktem Geld Finanzprodukte großer privater Investoren und Banken. Die Banken haben dann wieder neues Geld, das sie in Form von Krediten verleihen können, die billig sind. Wer billige Kredite bekommt, kann auch Geld ausgeben, damit wäre die Wirtschaft angekurbelt.

Theoretisch, denn in der Praxis zeigt sich, dass der Effekt gering ist – auch wenn die Bank of England mehr als 80 Milliarden Euro auf die ohnedies bereits beschlossenen 220 Milliarden drauflegt. Man hofft auf den psychologischen Effekt: nämlich Handlungsfähigkeit zu beweisen.