Kompatibilitätsprobleme und Datenschutz
Digitaler Austausch von Gesundheitsakten
Digitaler Austausch von Gesundheitsakten ist in einigen Ländern Europas bereits Teil des medizinischen Alltags. Die Anwender solcher Systeme stehen aber häufig vor dem Problem, dass die verschiedenen Systeme nicht miteinander kompatibel sind.
8. April 2017, 21:58
Die Integrating the Healthcare-Enterprise, kurz IHE, ist eine Organisation, die sich mit der Lösung dieses Problems befasst. Zur Stunde findet in Wien zum ersten Mal eine Konferenz dieser Organisation statt, bei dem Experten über den Austausch von Gesundheitsdaten diskutieren.
Verschiedene Standards zur Datenspeicherung
Derzeit ist es in Europa so, dass oft in ein und demselben Land mehrere verschiedene Standards zur Datenspeicherung zum Einsatz kommen, erklärt Charles Parisot von der IHE.
"All diese Systeme sind Teile eines großen Puzzles. Zum Beispiel Spanien: Da gibt es drei oder vier Regionen, die solche Systeme gut entwickelt haben und eine lange Erfahrung damit haben. Zum Beispiel Andalusien: Wenn Sie hier eine Person danach fragen, sagt die: Natürlich, wenn ich zum Arzt gehe, gehen meine Daten automatisch mit mir."
Kompatibilitätslücken und fehlende Gesetze
Die IHE versucht die Kompatibilitätslücken zwischen den Datenaustauschsystemen zu schließen, und sie so national, wie auch international einsetzbar zu machen. Österreich, so Parisot, sei hier auf einem guten Weg.
Für die Umsetzung eines internationalen Datenaustauschsystems für Gesundheitsdaten in Österreich, brauche es aber ein Gesetz, das einen umfangreichen Datenschutz für den Patienten gewährleistet, so Eva Souhrada-Kirchmayer von der Datenschutzkommission.
Also genügend Stoff für weitere politische Diskussion auch in Österreich und die geplante elektronische Gesundheitsakte ELGA.