Finanztransaktionssteuer

Eine Finanztransaktionssteuer (Englisch: financial transaction tax, FTT) ist eine Steuer auf börsliche und außerbörsliche Finanztransaktionen.

Die Finanztransaktionssteuer wurde bisher in keinem Land eingeführt. Jedoch bestehen/bestanden in vielen Ländern Kapitalverkehrssteuern, die Teilaspekte abdecken.

Die Europäische Kommission hat einen Entwurf für die Einführung einer EU-weiten Finanztransaktionssteuer vorgelegt. Diese solle 2014 eingeführt werden. Der Steuersatz soll laut internen Berechnungen der Europäischen Kommission 0,1 Prozent auf den Handel von Aktien und Anleihen und 0,01 Prozent für Derivate von Aktien und Anleihen betragen. Devisengeschäfte auf dem Spotmarkt sowie andere Derivate sollen von der Steuer befreit sein. In Summe ließen sich dadurch rund 50 Milliarden Euro einnehmen.

Ob, wann und in welchen Ländern so eine Steuer tatsächlich eingeführt werden wird, steht derzeit nicht fest. Die EU-Regierungschefs sind sich nicht einig.

Bekannt wurde die Finanztransaktionssteuer als "Tobin-Steuer". Sie wurde 1972 von dem US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler James Tobin vorgeschlagen. Tobin wollte durch eine sehr niedrige Steuer auf sämtliche internationale Devisentransaktionen die kurzfristige Spekulation auf Währungsschwankungen eindämmen. Die Forderung Tobins nach der Besteuerung des Devisenhandels wurde 1997 von Ignacio Ramonet aufgegriffen, was zur Gründung der globalisierungskritischen Organisation "attac" führte.