Zorn wegen Salehs Straffreiheit

Jemen: Blutbad nach Abgang des Präsidenten

Einen Tag nach dem Abgang von Präsident Ali Abdullah Saleh kehrt im Jemen noch immer keine Ruhe ein. In der Hauptstadt Sanaa haben mutmaßliche Gefolgsleute des bisherigen Regimes das Feuer auf Demonstranten eröffnet. Mindestens fünf Menschen wurden getötet, weitere 22 verletzt. Die Menschen protestierten gegen Salehs Immunität.

Abensjournal, 24.11.2011

Proteste gehen weiter

Monatelang haben Demonstranten im Jemen den Rücktritt von Präsident Ali Abdallah Saleh gefordert. Jetzt ist es soweit, gestern hat Saleh ein Abkommen zur Machtübergabeunterzeichnet. Aber die Demonstranten denken nicht daran, ihre Aktionen einzustellen. Sie sind sogar zorniger denn je, weil Salah ungeschoren davonkommt, weil er straffrei bleibt.
So marschieren auch heute wieder mehrere tausend Menschen auf einen zentralen Platz in Sanaa.

Saleh: Lebenslange Immunität

Lautstark verlangen sie, dass der bisherige Machthaber vor Gericht gestellt wird. Plötzlich erscheinen bewaffnete Männer auf der Bildfläche. Sie tragen Zivilkleidung und feuern in die Menge.

Bald wird klar, dass es Sicherheitskräfte des bisherigen Regimes sind, die getarnt als Heckenschützen ein Blutbad anrichten. Saleh selbst ist längst außer Landes. Der Volkszorn kann ihm nichts mehr anhaben. Mit der Übergabe der Macht an seinen Stellvertreter General Abd Rabbo Mansur Hadi hat er sich einen würdevollen Abgang verschafft und lebenslange Immunität für sich selbst und seine Familie.