EU-Kommission klagt über Österreich

Kein Plan für Flugverkehr

In Europa ist, anders als in den USA, der Luftraum zwischen den Staaten streng geteilt. In den USA wird zwar viel mehr geflogen, der Flugverkehr kostet aber fast die Hälfte weniger. Einen einheitlichen europäischen Luftraum soll es ab Ende 2012 geben. Doch bei den Vorbereitungen der Mitgliedsstaaten gibt es massive Verspätungen, sagt die Europäische Kommission.

Abendjournal, 25.11.2011

Verspätungen und hohe Kosten

Eigentlich müsste es ihn längst geben: Einen einheitlichen Luftraum, mit gemeinsamen Regeln und einem einheitlichen Flugsicherungssystem in Europa. Doch die nationalen Souveränitäten, die am Boden verschwinden, sind hoch in den Lüften noch heilig. Lange Verspätungen und hohe Kosten sind die Folge des zerklüfteten europäischen Systems.

Schwer im Verzug

Das wird sich nicht so rasch ändern, wie erhofft, warnt die Europäische Kommission. Denn die Mitgliedsstaaten sind mit der Bildung des einheitlichen europäischen Luftraumes schwer im Verzug, sagt der EU-Verkehrskommissar Siim Kallas: "Das Risiko ist groß, dass wichtige Elemente nicht rechtzeitig fertig sind."

Gemeinsamer Luftraum im Entstehen

Österreich, das gemeinsam mit Tschechien, Ungarn, der Slowakei, Slowenien und Kroatien einen Luftraumblock bilden soll, hat noch keinen Leistungsplan vorgelegt. Auch Deutschland, Frankreich und Großbritannien werden kritisiert. Problemlos funktioniert hingegen die Zusammenarbeit zwischen Schweden und Dänemark.

Billigere Tickets für Passagiere

Steht das neue System einmal, so Kommissar Kallas, dann wird es den Passagieren und der Wirtschaft kürzere Flugzeiten, weniger Verspätungen und billigere Flugtickets bringen, so der Verkehrskommissar.

Zielvorgaben können nicht erreicht werden

Die zuständige Austro Control in Wien weist die Kritik der Kommission zurück, muss aber zugeben, dass ein neues Flugsicherungssystem so viel Training erfordert, dass die europäischen Zielvorgaben nicht zu erreichen sind.