Lage im Kosovo angespannt

Kosovo: Verletzter Soldat kommt nach Hause

Bei Zusammenstößen zwischen Serben und KFOR-Soldaten sind elf österreichische Soldaten verletzt worden - einer davon schwer. Er musste vorübergehend in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden, ist aber wieder aufgeweckt worden. Am Mittwoch wird er nach Österreich gebracht.

Abendjournal, 29.11.2011

Soldat ist ansprechbar

Die Lage im Kosovo sei extrem gefährlich, sagte Außenminister Michael Spindelegger von der ÖVP. Verteidigungsminister Norbert Darabos von der SPÖ ist erleichtert, dass der schwer verletzte Soldat aus dem Tiefschlaf erwacht ist. Er sei ansprechbar und werde am Mittwoch mit drei anderen Soldaten nach Österreich zurückgebracht, sagt Darabos.

Hintergrund ist Grenzkonflikt

Hintergrund dieser Zwischenfälle sind die Straßenblockaden von Kosovo-Serben und der Streit um die Kontrolle über zwei Grenzübergänge nach Serbien. Die ethnischen Serben halten seit Mitte September die wichtigsten Verkehrswege unter Blockade, um gegen die Anwesenheit kosovo-albanischer Zöllner an den beiden Grenzübergängen im mehrheitlich von Serben bewohnten Nordkosovo zu protestieren.

"Soldaten wissen von Gefahr"

Die Zusammenstöße mit den KFOR-Soldaten entstanden, weil diese versuchten, eine Straßenblockade zu entfernen. Der Zwischenfall sei aber kein Grund, die Beteiligung Österreich an der KFOR-Truppe in Frage zu stellen, sagt Darabos. "Jeder Soldat, der im Kosovo ist, hat von der Gefährlichkeit dieses Einsatzes gewusst, sonst bräuchte man ja keine Soldaten. Wir wollen den Friedensprozess weiter tragen. Der Dialog zwischen Belgrad und Pristina muss intensiviert werden", sagt Darabos.

Lage derzeit ruhig

Derzeit sei die Lage ruhig. Es schaue so aus, als ob die Gewalt verebbt sei, sagt Darabos. Es sei aber unsicher, ob das in den kommenden Tagen auch so bleibe. Am Mittwoch wird die Truppe mit 120 Mann verstärkt, sagt der Verteidigungsminister.