Gewerkschaft beklagt "ungerechte Maßnahmen"
Griechenland: Streiks gegen Sparkurs
In Griechenland haben heute tausende Menschen gegen die neu beschlossenen Sparmaßnahmen der Regierung protestiert. Es ist der erste große Generalstreik seit dem Amtsantritt des neuen Regierungschefs Lucas Papademos. Die Gewerkschaften beklagen die ihrer Meinung nach unfairen und ineffizienten Maßnahmen der Regierung.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 1.12.2011
20.000 Demonstranten
Mehr als 20.000 Menschen haben sich vor dem Parlament in Athen versammelt. Sie lassen ihrem Ärger und ihrem Frust über die unveränderte wirtschaftliche Situation freien Lauf. "Den Gürtel können wir nicht enger schnallen, er hat keine Löcher mehr!" rufen sie.
Gewerkschaft beklagt ineffiziente Maßnahmen
Zu dem Streik haben die beiden größten griechischen Gewerkschaften aufgerufen. Die strengen Sparmaßnahmen, die in den kommenden Wochen im Parlament beschlossen werden sollen, treffen ihre Mitglieder am meisten, klagt der Chef der Gewerkschaft für Privatangestellte, Ioannis Panagopoulos: "Das neue Budget belastet die Angestellten und Pensionisten mit neuen ungerechten und ineffizienten Maßnahmen. Das wird zu noch mehr Arbeitslosigkeit führen. So lange sich nichts ändert, bleibt der Streik unsere einzige Möglichkeit."
"Regierung Papademos gleicht den Vorgängern"
Ähnlich sieht das auch Kostas Tsikrikas, Chef der Gewerkschaft der Öffentlich Bediensteten. Die Menschen seien leergesaugt, und auch die neue Regierung unter Lucas Papademos würde nichts dagegen unternehmen, sagt Tsikrikas: "Die Politik bleibt die gleiche und sie ist unfair. Das zeigt ja auch das neue Budget. Wir werden weiter streiken, bis diese Politik geändert wird!"
Massenentlassungen stehen bevor
Die Hoffnung, dass sich bald etwas ändert, ist aber gering: Denn die griechische Regierung muss weiterhin strenge Reformen durchsetzen, um das Land vor dem Bankrott zu bewahren. Weitere Lohnkürzungen und Massenentlassungen stehen bevor. In den kommenden Monaten sollen beispielsweise rund 30.000 Staatsbedienstete entlassen werden.