Regimegegner und Deserteure

Gespräche gegen "Bürgerkrieg"

Die UNO bezeichnet die Entwicklung in Syrien bereits als Bürgerkrieg. Genau das will die Protestbewegung in Syrien aber verhindern. Oppositionelle Politiker und desertierte Soldaten haben versucht, eine Strategie festzulegen, die Zivilisten schützen und einen Bürgerkrieg verhindern soll.

Morgenjournal, 2.12.2011

Deserteure wollen Zivilisten schützen

In Syrien hat jetzt erstmals ein Dialog zwischen den politischen Oppositionskräften und den wachsenden bewaffneten Widerstandsgruppen stattgefunden. Die "Freie syrische Armee", die aus desertierten syrischen Armeeangehörigen besteh,t hat sich mit der wichtigsten Vertretung der syrischen Opposition auf ein Abkommen geeinigt. " Dieses Abkommen ist sehr wichtig", sagt der syrische Oppositionspolitiker Obeida Nahas. Denn damit würden sich die desertierten Soldaten auf den Schutz der Zivilisten konzentrieren und eine Strategie verfolgen, die einen Bürgerkrieg verhindern soll, erklärt der Oppositionspolitiker.

UNO sieht bereits Bürgerkrieg

Wenn es nach der UNO geht, so ist der Bürgerkrieg in Syrien aber bereits ausgebrochen: "Ich habe das schon im August gesagt, es wird einen Bürgerkrieg geben, und jetzt muss ich es als solchen bezeichnen", sagte gestern die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay. Sie beklagte, dass das brutale Vorgehen der syrischen Sicherheitskräfte gegen Demonstranten und Regimegegner bereits mindestens 4.000 Todesopfer gefordert hat.

Sowohl die EU als auch die USA und die Arabische Liga haben die Sanktionen gegen Syrien gestern noch einmal leicht verschärft. Die Arabische Liga überlegt, ob der arabische Flugverkehr von und nach Syrien in den nächsten Wochen eingestellt werden soll.