Geteilte Leitung

Neustrukturierung der Wiener Kunsthalle

Am Freitag, 2. Dezember 2011 wurde die Neustrukturierung der Wiener Kunsthalle bekannt gegeben. Diese Veränderungen sind die Folge von wiederholten Vorwürfen wegen des eigenwilligen Führungsstils von Direktor Gerald Matt.

Mittagsjournal, 0212.2011

Große Überraschungen gab es keine, in den letzten Tagen sind ja die wesentlichen Entscheidungen bereits in diversen Medien durchgesickert.

Eine künstlerische und eine kaufmännische Leitung

Für die Zeit der Suspendierung von Gerald Matt wird Franz Patay interimistisch dessen Funktion bis 31. März 2012 übernehmen. Patay ist ja der Geschäftsführer im Kunst Haus Wien. Künftig soll es neben der künstlerischen Geschäftsführung auch eine gleichwertige kaufmännische geben. Die Funktion soll so bald wie möglich ausgeschrieben werden.

Präsidentin des achtköpfigen Aufsichtsrates wird die Rektorin der veterinärmedizinischen Universität Sonja Hammerschmid sein. Außerdem wird der Bereich Kunst im öffentlichen Raum, jetzt eine Tochter der Kunsthalle, in eine eigene, der Stadt Wien zugehörige GmbH, gewandelt werden. Für deren Geschäftsführung wurde bereits eine Ausschreibung durchgeführt.

GmbH soll selbst aktiv werden

Was nun die Vorwürfe gegen Kunsthallen-Direktor Gerald Matt betrifft - er ist derzeit in den USA -, so soll die zukünftige Gesellschaft selbst aktiv werden. Hier die wichtigsten Vorwürfe in Stichworten zur Erinnerung:

Es geht um den Einsatz von Mitarbeitern der Kunsthalle für private Dienstleistungen, die versuchte Vermittlung von österreichischen Staatsbürgerschaften für "außerordentliche Sponsorleistungen" ausländischer Mäzene, hohe Handy- und Reiseabrechnungen, sowie laxe Spesenregelungen, frisierte Besucherzahlen und die Verrechnung privater Dienstleistungen (u. a. Urlaubsreisen oder Umbauarbeiten in seiner Privatwohnung) über die Kunsthalle.

Viele dieser Vorwürfe wurden von der Kunsthalle zurückgewiesen, polemisch wurde in diesem Zusammenhang der Verein der Freunde der Kunsthalle als "Freunde von Gerald Matt" tituliert. Für Gerald Matt gilt natürlich die Unschuldsvermutung.

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Kunsthalle Wien