Besinnung im Advent
Helmut Bohatsch und Paul Skrepek
"Ich finde es erstaunlich, wie viele Menschen in dieser Zeit nervös werden, die mit einer christlichen Tradition überhaupt nichts am Hut haben, aber nachdem wir jetzt ebenfalls beim 'Adventkalender' spielen, fällt das auch unter Verwerflichkeit, weil letztlich wird im Wirtshaus nur das Türl kurz auf-, dann schnell wieder zugemacht - und fertig." Der Musiker Paul Skrepek.
27. April 2017, 15:40
Bohatsch & Skrepek, Musiker
Wenn ich zur Besinnung kommen will, dann mache ich das, ob es heiß ist oder schneit.
Ein-Sicht durch Hören
All jenen, die bei Kerzenschein und Tannengrün "nervös werden" und jetzt damit beginnen, besinnungslos das Fest der Besinnlichkeit vorzubereiten, empfiehlt Skrepek Jahreszeiten überdauernde Gelassenheit. Am Freitag, 9. Dezember 2011, tritt er mit seinem Kompagnon Helmut Bohatsch im Rahmen der Veranstaltungsreihe "musikalischer Adventkalender" im Gasthaus Lechner in Wien Alsergrund auf.
Adventlich wird es laut Helmut Bohatsch dabei - mehr oder weniger - auch zugehen: "Ich sehe es nicht so, dass ich genau in dieser Zeit zur Besinnung kommen soll", meint Helmut Bohatsch. "Wenn ich zur Besinnung kommen will, dann mache ich das, ob es heiß ist und ich an einem See sitze, oder ob es schneit und ich in einem Wald spazieren gehe. Wenn ich das will, dann versuche ich zur Besinnung zu kommen."
Besinnung setzt Einsicht in sich selbst voraus, sagt Helmut Bohatsch, und: Man kann Ein-Sicht auch durch Hören gewinnen – am schönsten gelingt dies mit Musik: "Die letzten sechs Klaviersonaten von Haydn regen mich zur Besinnung an", sagt er, "weil das eine hörbar gemachte Stille ist."
Musik aus dem Bauch
"Alles in Butter" heißt die neue CD des Duos Bohatsch & Skrepek - von Helmut Bohatsch stammen die Texte, Paul Skrepek musiziert auf der Kontragitarre. Und wie schon zum großen Thema Weihnachten hat der Musiker auch zum großen Thema Kunst eine ausgesprochen erdverbundene Einstellung: "Kunst ist, sich selber bei der Stange halten."
Paul Skrepeks Musik ist eine Musik der Sinne, sie entsteht im Bauch, sagt er, nicht etwa im Kopf. "Gleichgewichtswaage" nennt Paul Skrepek sein sensorisches Instrumentarium. Das Bild von der Waage entspricht auch Hemut Bohatsch, dem Mann des Wortes.
