Fotos werden zu Bildern

Alfons Walde im Stadtmuseum Kitzbühel

Gemälde wie das "Auracher Kirchl" oder "Almen im Schnee" haben nicht nur ihn, sondern auch seine Heimat Kitzbühel weltweit bekannt gemacht. Nun widmet das Stadtmuseum Kitzbühel Alfons Walde eine großangelegte Präsentation seines Werkes. Auf 250 Quadratmetern wird Walde mit 60 Gemälden umfassend und mit allen seinen Facetten präsentiert.

Kulturjournal, 09.12.2011

Dass aus dem Stadtmuseum Kitzbühel nun das "Museum Kitzbühel - Sammlung Walde" geworden ist, das allein zeigt die Bedeutung, die die Gamsstadt ihrem großen Sohn zumisst. Auf zwei Stockwerken und 250 Quadratmetern wird nicht nur Alfons Waldes Werk gezeigt, es wird auch auf die Biografie und den Lebensraum des Künstlers, der ja auch Architekt war und das Stadtbild Kitzbühels mitprägte, eingegangen - wobei der klassische Walde mit Arbeiten aus den 1920er und 30er Jahren natürlich großen Raum einnimmt.

Landschaft von oben

Viele seiner Motive hielt Alfons Walde auf seinen Skitouren mit der Kamera fest und malte sie nachts im Atelier. So erklärt sich auch der Blick von oben auf die Landschaft und auf Kitzbühel, der typisch ist für viele der Walde-Bilder.

Heute erreichen diese Werke Höchstpreise auf dem Kunstmarkt. Doch schon Alfons Walde selbst naschte am Walde-Boom mit, gründete 1923 einen Kunstverlag und vertrieb seine beliebtesten Bilder als Postkarten und Kunstdrucke. Die am meisten nachgefragten Motive malte der Künstler in verschiedenen Variationen. Wido Sieberer, Direktor des Museums Kitzbühel, ist sicher, dass diese vermehrte Produktion bestimmter Sujets die Bekanntheit Waldes und Tirols enorm steigerte.

Akte und Stillleben

Weniger bekannt, aber ebenso anerkannt sind Waldes grandiose Akte und Stillleben. Sie werden neben den Frühwerken, die sich an der Secession und an Egon Schiele orientieren, im Dachgeschoß gezeigt. Gerade die Aktbilder, äußerst feine Arbeiten mit Pastellkreide, zeichnen ein sehr persönliches Bild des Künstlers, der, wie sein Enkel Michael Berger-Walde verrät, so gar nicht in das bürgerliche Bild seiner Zeit passte.

Textfassung: Ruth Halle