Vier Tote, darunter der Täter

Bewaffneter richtet Blutbad in Lüttich an

In der belgischen Stadt Lüttich hat ein schwer bewaffneter Mann am Dienstag ein Blutbad angerichtet. Er zündete auf einem zentralen Platz mindestens drei Handgranaten und schoss um sich. Vier Menschen - darunter der Bewaffnete selbst - starben, über 70 wurden verletzt.

Abendjournal, 13.12.2011

Gezielter Anschlag

Kurz nach 12 Uhr 30. Der Weihnachtsmarkt auf der Place Lambert im Zentrum von Lüttich ist gut besucht. Auf dem Dach einer kleinen Bäckerei hat sich ein Mann verschanzt. Er wirft zuerst drei Blendgranaten auf die Bushaltestellen auf dem Platz. Augenzeugen meinen er habe verwirrt gewirkt: „Er hat die Granaten auf die Haltestellen geworfen. Dann ist er zurück zu seiner Tasche und hat ein Fal-Sturmgewehr herausgeholt - und wild um sich geschossen“.

Panik bricht aus

Die Menschen geraten in Panik. Und laufen davon. Es gibt die ersten Toten. Zwei Schüler 15 und 17 Jahre alt, sowie eine Pensionistin sind auf der Stelle tot. Es gibt über 70 verletzte, ein dutzend davon schwer. Ein 15 Monate altes Kleinkind schwebt noch immer zwischen Leben und Tod: „Sein Magazin war leer, er hat sich dann mit einem Revolver in den Kopf geschossen“.

Polizeibekannt

Es ist jetzt klar, dass es sich nicht um ein politisches Attentat gehandelt hat. Laut ersten Informationen war der Täter der Polizei bestens bekannt. Er war bereits 2008 wegen Waffenbesitz und Anbau von Cannabis zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden - und frühzeitig entlassen worden. Für heute hatte er eine Vorladung von der Polizei bekommen. Er hätte wegen einer anderen Straftat aussagen sollen. Die Staatsanwaltschaft meint, er habe die Tat begangen, um nicht mehr ins Gefängnis zu müssen.