Makler Plech im Zeugenstand

Grasser gegen Ramprecht, Teil zwei

Am Landesgericht Wien ist das Medienverfahren von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser gegen seinen Ex-Kabinettsmitarbeiter Michael Ramprecht fortgesetzt worden. Im Zeugenstand wurde heute eine Schlüsselfigur der BUWOG-Affäre befragt: der Immobilienmakler und ehemalige BUWOG-Aufsichtsratspräsident Ernst-Karl Plech.

Mittagsjournal, 19.12.2011

Neuverhandlung in erster Instanz

Gegen Plech ermittelt die Staatsanwaltschaft. Sie hegt den Verdacht, dass Plech von der 10 Millionen Euro hohen Provision der Immofinanz mitprofitiert haben könnte - ein Punkt, den auch die Richterin im Medienverfahren genau hinterfragt.

Das Verfahren wird derzeit zum zweitem Mal in erster Instanz geführt. Das Oberlandesgericht (OLG) Wien hatte das erstinstanzliche Urteil wegen Verfahrensmängeln aufgehoben und an die erste Instanz zurückverwiesen.

Gegen Ramprecht und das "profil"

Grasser hatte Ramprecht wegen Übler Nachrede geklagt, weil dieser in einem "profil"-Artikel vom Oktober 2009 ein "abgekartetes Spiel" bei der BUWOG-Privatisierung behauptet hatte. Ramprecht stützt sich auf Aussagen, die Plech ihm gegenüber gemacht habe. Grasser hingegen betont, dass bei der Privatisierung der Buwog-Wohnungen in seiner Amtszeit alles korrekt gelaufen sei. Von der 9,6 Mio.-Euro-Provision der bei der Privatisierung siegreichen Immofinanz an seinen damaligen Freund Walter Meischberger und an seinen späteren Geschäftspartner Peter Hochegger habe er nichts gewusst.

Die Verhandlung wurde heute auf Februar vertagt.