Doku über Miriam Makeba

Mama Africa

Am 10. November 2008 ist die südafrikanische Sängerin Miriam Makeba im Alter von 76 Jahren verstorben. Hits wie "Pata Pata", "The Click Song" oder "Soweto Blues" machten die Musikerin weltberühmt. Nun kommt ein Dokumentarfilm in die Kinos, der das Leben Makebas nachzeichnet.

"Mama Africa" ist ein Dokumentarfilm des finnischen Regisseurs Mika Kaurismäki, dem Bruder von Starregisseur Aki Kaurismäki.

Miriam Makeba auf der Bühne, sie hat die afrikanische Musik in die Welt getragen, so der Stadionsprecher. Dann 1963 vor der UNO. Makeba ruft die Vereinten Nationen zum Boykott des Apartheid-Regimes auf. Südafrika sei ein großes Gefängnis. Schließlich Verwandte und Freunde, die über die Privatperson Miriam Makeba erzählen.

Die Musikerin, die Aktivistin, Miriam Makeba privat. Das seien die drei Aspekte, die er in seinem Film vereinen wollte, so Mika Kaurismäki.

Wegbegleiter vor der Kamera

Eigentlich war der Film "Mama Africa" mit Miriam Makeba geplant. Doch kurz vor Drehbeginn starb die Sängerin bei einem Konzert in Italien. Das Filmprojekt stand vor dem Aus, bis sich Kaurismäki schließlich entschied, den Film doch zu realisieren.

Kaurismäki holt Mitmusiker, Wegbegleiter, Verwandte und Freunde vor die Kamera. Zeichnet anhand von Interviews und Archivmaterial das Leben der Sängerin nach. Von den Townships nahe Johannesburg, ersten Bands. Dem Apartheid-kritischen Film "Come Back Africa", der Makeba 1959 erstmals ins Ausland führte, nach Venedig zu den Filmfestspielen. Schließlich die Anfänge in New York.

Der Schauspieler Harry Belafonte entdeckt Makeba, unterstützt sie und verhilft ihr zum großen Durchbruch.

Politische Collagen

An diesem Punkt gibt es für Makeba kein Zurück mehr, denn von Anfang an verbindet sie ihre Musik mit einer politischen Massage, macht auf die Verhältnisse in ihrer Heimat aufmerksam und darf in der Folge nicht mehr zurück nach Südafrika. Immer wieder zeigt Kaurismäki Bilder vom Kampf gegen Apartheid und Rassendiskriminierung, montiert Auftritte der Sängerin mit jenen ihres damaligen Ehemanns, dem Black-Panther-Aktivisten Stokely Carmichael, zu politischen Collagen.

31 Jahre lang lebt Makeba im Exil. Erst 1990, auf Einladung des aus der Haft entlassenen Nelson Mandela, kann sie in ihre Heimat zurückkehren.

Mika Kaurismäki erzählt das Leben Miriam Makebas relativ konventionell nach. Nichtsdestotrotz ist "Mama Africa" ein berührender Film über eine beeindruckende Frau und eine große Musikerin.