Willy Puchners neues Buch

Die Namen der Farben

Mit zwei Pinguinen ist Willy Puchner als Fotograf international bekannt geworden - mit Joe und Sally, Pinguinen aus Kunststoff, mit denen er um die Welt gereist ist und mit dem Ergebnis dieser Reise, der Fotoreportage "Die Sehnsucht der Pinguine": Joe und Sally vor den Pyramiden, dem Eiffelturm, in Thailand und Mistelbach. Nun erscheint sein jüngstes Buch

1952 in Niederösterreich geboren, hat Willy Puchner nach einer Ausbildung zum Fotografen in Wien Philosophie und Geschichte studiert, als Fotograf und Autor arbeitet er für diverse Magazine wie "Stern", "Geo", für die "Wiener Zeitung" und die "Frankfurter Allgemeine". Im Museum Moderner Kunst in Wien waren seine Arbeiten ebenso zu sehen wie in Berlin, Washington, Tokio und Bombay.

Willy Puchner hat eine ganze Reihe von Büchern veröffentlicht - nach der "Sehnsucht der Pinguine" Titel wie "Tagebuch der Natur", "Illustriertes Fernweh" oder "Willy Puchners Tierleben". Sein jüngstes Buch lädt ein zu einem Ausflug in "Willy Puchners Welt der Farben" - so der Titel.

Kulturjournal, 22.12.2011

Die Kraft des Meeres

Fidschi-Blau, Maori-Weiß, Zulu-Grau oder auch Hindi-Gelb - das sind für Willy Puchner die Farben des Himmels. "Es ist einfach lustvoll, Namen für Farben zu finden", findet er, denn durch die Namensgebung werden Farben einmalig.

Und einmalig ist auch die wundersame Welt, in der Willy Puchner seine Farbpaletten ausbreitet - zwischen schrägen Vögeln und seltsamen Phantasiewesen, Fundstücken aus fernen Ländern und selbst entworfenen Briefmarken, Notizen und Zitaten. Puchner entwickelt Räume, die sich zwischen Realität und Tagträumen bewegen.

Im Wald und im Dschungel macht Willy Puchner Station, in der Antarktis und in Indien, in Paris, New York und Wien. Die Welt der Farben - das ist eine ganz spezielle Form des Reisebuches. Begonnen hat Willy Puchner seine Farb-Erkundungsreise am Meer. Die Kraft, die das Meer ausstrahlt, "zieht im glücklichsten Fall durch einen durch und nimmt einen gefangen", so Puchner.

Ohne Hast und Eile unterwegs

Willy Puchner nimmt den Leser, den Betrachter mit in eine magische Unterwasserwelt, eine Welt bunter Fische und sich paarender Wasserschildkröten, wo der Lesefisch dem Zitate-Fisch begegnet, eine Welt in Seehasen- und Quappen-Gelb, in Knurrhahn- und Barsch-Rot, in Süßlippen-Grün und Flunder-Braun.

"Verdammt, ich will aber in die andere Richtung", meint rechts unten im Bild ein kleiner schwarzer Fisch im Schwarm und er setzt das auch gleich in die Tat um. Was ihm passieren wird, wenn er - vorbei an Willy Puchners Taucherbrille - weiter auf den weißen Hai zu schwimmt, das bleibt der Fantasie überlassen.

"Allen Flaneuren, Spaziergängern und Reisenden" hat Willy Puchner seine "Welt der Farben" gewidmet, Menschen, die ohne Hast unterwegs sind. "Es ist so wichtig, dass man Zeit-Räume findet für sich selber", meint Puchner.

Viel Zeit nimmt sich Willy Puchner für seine bunten Blätter. Seit zwölf Monaten schon arbeitet er jetzt an den Farben des Regens. Ausgangspunkt dafür ist eine Reise nach Hawaii, auf der er auch den regenreichsten Punkt der Welt besucht hat, erzählt Puchner.

"Willy Puchners Welt der Farben" ist im Residenz Verlag erschienen.

Textfassung: Ruth Halle

Service

Willy Puchner