Investieren in Vorsorge, sparen beim Konsum

Wofür geben wir unser Geld aus?

Die weltweite Finanzkrise macht die Österreicher etwas vorsichtiger beim Geldausgeben. Eine Studie von Banken und Versicherungen zeigt, dass Vorsorge und Sicherheit groß geschrieben werden, gespart wird bei Konsumausgaben, wie Kleidung, Telefon und Internet.

Studie der Generali-Versicherung

Banken und Versicherungen interessieren sich naturgemäß dafür, welche Ausgaben die Österreicherinnen und Österreicher planen und wo sie im kommenden Jahr sparen wollen. So lässt die Generali-Versicherung, Österreichs drittgrößte Versicherungsgruppe, für ihre Geldstudie alljährlich 1.300 Menschen von einem Meinungsforschungsinstitut befragen.

Mittagsjournal, 29.12.2011

Weniger Geld zur Verfügung

Das Ergebnis für 2012 zeigt deutlich, dass die Staatsschuldenkrise und die negativen Wirtschaftsprognosen bereits Spuren hinterlassen: 30 Prozent der Befragten geben an, dass sie derzeit weniger Geld zur Verfügung haben als noch vor einem Jahr. Bei den 50 bis 59-jährigen sind es sogar 38 Prozent.

Vorsorge gewinnt an Bedeutung

Trotzdem planen die Österreicher, 2012 mehr Geld für Sicherheit und Vorsorge auszugeben, sagt Peter Thirring, Generali-Vorstand für Personenversicherungen: "Die Überraschung ist, dass die Österreicher und Österreicherinnen weiterhin zum Konsumverzicht tendieren und weiterhin einen bedeutenden Teil ihres Einkommens für die Vorsorge ausgeben, besonders für Gesundheit." 15 Prozent der Befragten wollen 2012 mehr für private Gesundheitsvorsorge ausgeben, bei den Männern sind es sogar doppelt so viele wie im Vorjahr.

Nicht gespart werden soll auch bei der Altersvorsorge, neun von zehn Befragten werden ihre Ausgaben für Zusatzpensionen und Pflegeversicherungen im kommenden Jahr unverändert lassen. Generali-Vorstand Thirring sieht darin auch eine Reaktion auf die Krise: "Der Bereich wird wachsen, das zeigen alle Studien. Der Markt der privaten Vorsorge wird wachsen."

Kosten bei Telefon und Internet senken

Sparen wollen die Österreicher laut Generali-Geldstudie am ehesten bei den Ausgaben für Kleidung, Telefon und Internet. Auch die Urlaubskosten wollen 17 Prozent der Befragten reduzieren, fast ebenso viele planen allerdings, für die wertvollsten Wochen des Jahres 2012 mehr Geld auszugeben.

Internationaler Trend: Schulden abzahlen

Auch die Direktbank ING DiBa hat eine Umfrage zu den Geldvorsätzen der Österreicher gemacht und ortet ebenfalls einen Trend zum Konsumverzicht: Demnach wollen 26 Prozent der Befragten im kommenden Jahr mehr sparen, jeder Fünfte will Schulden abbauen. Damit liegen die Österreicher mit ihren Geldvorsätzen im internationalen Trend.

Ein Zehntel legt in Gold an

Beliebteste Anlageform bleibt in Österreich weiterhin das Sparbuch, laut einer Umfrage im Auftrag von Erste Bank und Sparkasse werden fast 70 Prozent der Österreicher auch im kommenden Jahr Geld aufs Sparbuch legen. Die Klassiker Bausparvertrag und Lebensversicherung folgen auf den Plätzen zwei und drei. Immerhin elf Prozent der Befragten wollen ihr Geld 2012 in Gold anlegen.

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