Zahlreiche Aktivitäten
Das Klimt-Jahr
Am 14. Juli 2012 wäre der Maler Gustav Klimt 150 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass wird es eine Reihe von Ausstellungen und sonstigen Aktivitäten geben.
8. April 2017, 21:58
Kulturjournal, 02.01.2012
Belvedere-Direktorin Agnes Husslein zum Klimt-Jahr 2012
Zehn Ausstellungen wird es in Wien geben, wobei das Belvedere, das die größte Klimt-Sammlung der Welt beherbergt, mit der Schau "Gustav Klimt/Josef Hoffmann, Pioniere der Moderne" bereits im Herbst den Anfang gemacht hat. Noch bis 4. März 2012 kann man da, anhand von Beispielen, die Zusammenarbeit der beiden großen Künstler nachvollziehen, wobei - besonders spektakulär - der Eingangsbereich des berühmten Palais Stoclet in Brüssel, das der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, nachgebaut wurde.
Ab Juni bis Ende 2012 wird im Belvedere der ganze Klimt-Bestand des Museums zu sehen sein, so Agnes Husslein, die Direktorin des Belvedere.
Briefe und Postkarten
Das zweite wichtige Haus mit Klimt-Werken ist das Leopold Museum, da hat man sich einen besonderen Zugang ausgedacht, nämlich: Klimt persönlich, wie der künstlerische Leiter Tobias Natter erklärt. Das Konzept der Ausstellung basiert auf einem Satz aus dem Nachruf des Kunsthistorikers Hans Tieze, der an die Skandale und Kontroversen erinnert, in deren Mittelpunkt Klimt stand.
Vor allem, schreibt Tieze, war Klimt ein scheuer Mensch. "Hinter die Mauer, die Klimt errichtet hatte, haben auch seine Freunde kaum jemals blicken dürfen", lautet der zentrale Satz.
So werden neben den Hauptwerken und Zeichnungen des Künstlers über 400 Postkarten gezeigt, die Klimt an seine Freundin Emilie Flöge geschrieben hat, in denen er sich zu verschiedenen Aspekten der Kunst äußert, dazu Fotos des privaten Klimt - manchmal auch privat inszeniert.
Und schließlich werden zwei Ateliers des Künstlers nachgebaut. Ateliers als Orte des Rückzugs, auch mythenumwoben, denn hinter deren Mauern sind zahlreiche - zu Klimts Lebzeiten der Allgemeinheit kaum bekannte - erotische Zeichnungen entstanden.
Mittagsjournal, 02.01.2012
Klimt-Zentrum am Attersee
Stichwort Zeichnung: Da wird ab 14. März 2012 die Albertina ihre Schätze auspacken, auch das Wien Museum präsentiert seine Sammlung, das MAK, das Kunsthistorische Museum, das Theatermuseum, und das Künstlerhaus zeigen thematische Ausstellungen, und im Museum für Volkskunde wird die Textilienmustersammlung der Emilie Flöge gezeigt.
Das Leopold Museum kooperiert auch mit einem privaten Klimt-Verein in Kammern am Attersee, wo zeitgerecht zum Geburtstag des Künstlers am 14. Juli ein Klimt-Zentrum eröffnet werden soll. Es soll einerseits ein Dokumentationszentrum werden - am Attersee sind ja viele bekannte Landschaftsbilder entstanden -, aber auch eine andere Funktion erfüllen, wie die Präsidentin des Vereins, die auch eine Galerie in Kammern führt, unterstreicht: "Es kommen ja sogar Japaner, die wissen möchten, wo Klimt gewohnt hat." Der Tourismus soll mit diesem Haus gefördert werden.
Stichwort Vermarktung: die Museums- und Souvenir-Shops werden Hochbetrieb haben, und das nicht nur in Österreich. Ein Souvenirshop vis-à-vis vom Prado verkaufe ebenfalls Klimt-Produkte, erzählt Belvedere-Chefin Agnes Husslein: "Klimt ist ein Produkt, das sich auf der ganzen Welt verkauft." Vielleicht so gut wie Mozart vor einigen Jahren.
Textfassung: Ruth Halle
Service
Wien Info - Klimt 2012
Belvedere
Leopold Museum
Albertina
http://www.wienmuseum.at/Wien Museum
MAK
Kunsthistorisches Museum
Theatermuseum
Künstlerhaus
Museum für Volkskunde
attersee.at - Gustav Klimt
In allen genannten Museen erhalten Ö1 Club-Mitglieder ermäßigten Eintritt.