Motto Grundbuch statt Sparbuch
Krise: Immobilienpreise steigen
Wer zu viel Geld auf der Kante hat, investiert in Immobilien als Absicherung gegen die Schuldenkrise: Grundbuch statt Sparbuch ist die Devise - und die Nachfrage treibt die Preise in die Höhe.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 4.1.2012
Begehrte Objekte
Niedrige Zinsen für Kredite und der Wunsch nach einer sicheren Geldanlage - diese Kombination macht Immobilien zu begehrten Anlageobjekten. Die Folge: Der Immobilienmarkt boomt und die Preise ziehen kräftig an. Anton Nenning von Remax Austria meint dazu, die Nachfrage steige und das Angebot werde weniger.
Renner Eigentumswohnungen
Im vergangenen Jahr haben knapp 96.000 Immobilien ihren Besitzer gewechselt. Heuer sollen es noch mehr werden. Besonders begehrt sind derzeit Eigentumswohnungen in zentralen Stadtlagen. Sie sollen heuer um bis zu 9 Prozent teurer werden. Im Bundesländer-Vergleich ist und bleibt Wien Spitzenreiter: Wohnimmobilien in Toplagen werden hier noch stärker zulegen. Dabei nehmen viele Anleger in Kauf, dass ihre Investments keine allzu hohen Renditen abwerfen.
Mietpreise steigen
Neben Eigentumswohnungen sind auch Mietwohnungen in zentralen Lagen gefragt. Warum, erklärt Nenning so: es gebe viele Kaufinteressenten, die keine Finanzierung zu stande bringen würden, und die würden bei Mietwohnungen bleiben und sorgen so für höhere Preise.
2012 müssen also auch Mieter relativ tief in die Tasche greifen: In Wien etwa hat der durchschnittliche Mietpreis pro Quadratmeter erstmals die Marke von 13 Euro übersprungen.
Stadt-Land-Gefälle bleibt
Droht Österreich damit die Gefahr einer Immobilien-Blase, also einer künstlichen Überhitzung des Marktes? Alois Reikerdorfer von Remax meint, gefährlich sei es zwar dort, wo die Preise exorbitant steigen würden. Es sei aber auch eine Frage, wie viel gebaut würde und es liege auch am Verlauf der Konjunktur.
Einen Blick in die Glaskugel will Reikersdorfer also nicht riskieren. Fest steht nur so viel: Das Stadt-Land-Gefälle bei Immobilienpreisen bleit auch 2012 bestehen. Kurzum: Wer billiger wohnen will, muss aufs Land ziehen.
Billiger nur Gewerbeimmobilien
Und noch ein Trend setzt sich fort: Die Schlusslichter im Preisranking sind auch heuer die Gewerbeimmobilien - also Betriebsgrundstücke, Büroflächen und Geschäftslokale. Wegen der trüben konjunkturellen Aussichten bekommen sie den Preisdruck besonders zu spüren.