"Mister Universum"

Stephen Hawking wird 70

Der "Popstar der Kosmologie", Stephen Hawking, wird 70: Am 8. Jänner feiert der britische Astrophysiker seinen Geburtstag. Hawking ist einer der bekanntesten Wissenschaftler der Gegenwart, auch dank seines Buches "Eine kurze Geschichte der Zeit".

"Mister Universum", "Popstar der Physik" oder wahlweise "der Kosmologie", "Genie", "Bestseller-Autor" - nur einige der Titel, die versuchen, Stephen Hawking gerecht zu werden.

Sein Spezialgebiet sind Schwarze Löcher - riesige, massereiche Objekte im Kosmos; Anfang der 1970er Jahre hat er vorausgesagt, dass sie unter bestimmten Umständen Energie verlieren. In Anlehnung an Albert Einstein ist Hawking seit Jahren auf der Suche nach einer Formel, mit der sich Theorien über Relativität und Quantenphysik zusammenfügen lassen.

Stephen Hawking: "I want to understand"

Auch für seine markante, monotone Stimme ist Stephen Hawking bekannt; hier zu hören in einem älteren Interview mit der BBC. Denn er spricht mit Hilfe eines Computers. Diesen steuert er mit dem rechten Wangenmuskel und seinen Pupillen. Seit Jahrzehnten sitzt er im Rollstuhl, kann Arme und Beine nicht bewegen. Hawking ist an ALS erkrankt, an Amyotropher Lateralsklerose, einem unheilbaren Nervenleiden, das fortschreitet und die Muskeln lähmt. Weltweit sind Schätzungen zufolge 350.000 Menschen betroffen, die Hälfte stirbt innerhalb der ersten drei Jahre. Stephen Hawking wird nun 70.

ALS sei für ihn als Wissenschaftler kein Hindernis - theoretische Physik spiele sich ja im Kopf ab. Vor zwei Jahren ist der Physiker und Mathematiker als Professor der Universität Cambridge in den Ruhestand getreten; umtriebig bleibt er: in diesen Tagen sucht er für seine Forschungen, Vorträge und Reisen einen Assistenten/ eine Assistentin.

Offiziell wird die Stelle ab Mitte Jänner von der Uni Cambridge ausgeschrieben, das Anforderungsprofil macht bereits im Internet die Runde: reisefreudig müsse man sein (denn mindestens drei Monate pro Jahr verbringe man mit dem Professor im Ausland); versiert mit Computern (um Vorträge vorzubereiten und Grafiken zu erstellen); dürfe keine Scheu haben, vor einem Auditorium zu sprechen oder mit Medien zu kommunizieren; kurzum: selbstständiges Arbeiten auch ohne Bedienungsanleitung oder technische Unterstützung sei von der Assistenz gefragt. Der britische Astrophysiker hat auch mit 70 noch viel vor.