Bürgernähe großgeschrieben

Effizienterer Denkmalschutz

Schneller, transparenter und effizienter soll das Bundesdenkmalamt 2012 werden. 2011 wurde die Hierarchie-lastige Struktur neu aufgestellt, um sie nun bürgernäher zu gestalten. Die Änderung trat im Herbst in Kraft.

Kulturjournal, 05.01.2012

Barbara Neubauer im Interview

Das Bundesdenkmalamt ist mit Barbara Neubauer im 21. Jahrhundert angekommen. Bürgernähe wird bei den 200 Mitarbeitern im Bundesdenkmalamtes groß geschrieben, seit Barbara Neubauer vor dreieinhalb Jahren die Präsidentschaft übernahm. Die Entscheidungen müssen besser nach außen kommuniziert werden, da sie von den Bürgern oftmals als willkürlich empfunden wurden. Und sie müssen transparenter sein.

So wurden etwa 2011 schon die Standards für Richtlinien der Energieeffizienz bei Altbauten festgelegt und publiziert. Das Bundesdenkmalamt hat damit auch international große Anerkennung bekommen. 2012 soll ein Leitfaden für Dachgeschoß-Ausbauten erscheinen.

Mittagsjournal, 05.01.2012

Steuerliche Absetzbarkeit geplant

Etwa 11 Mio. Euro hat das Bundesdenkmalamt im Vorjahr an Subventionen für Denkmalschutz verteilt. Barbara Neubauer peilt aber für die Zukunft an, dieses "Good will system" durch die steuerliche Absetzbarkeit zu ersetzen, denn nicht jeder Eigentümer ist glücklich, in seinem Wohnzimmer ein historisches Fresko zu finden und es zu erhalten.

Besonders schwierig findet Neubauer die Unterschutzstellung von Bauernhäusern, da die Eigentümer oft nicht wirklich finanzstark sind.

Digitalisierte Denkmäler

Alle 37.000 denkmalgeschützten Bauten in Österreich sollen demnächst auch digital zugänglich sein, sodass jedermann auf Landkarten die Denkmäler der Region abrufen kann. Das kommt nicht nur den Bürgern, sondern auch den Denkmalschützern zugute, die das meiste bisher nur über Druckwerke eruieren konnten.

Die digitale Zugänglichkeit und auch die neu geschaffene PR-Abteilung werden dafür sorgen, dass der Denkmalschutz in der Öffentlichkeit die Anerkennung findet, die ihm gebührt. Dann wird die von Barbara Neubauer im Hintergrund geleistete strukturelle Umgestaltung wohl auch mehr Sichtbarkeit erlangen.

Textfassung: Ruth Halle