Vorwurf des Insiderhandels

Schweizer Notenbank-Präsident zurückgetreten

Der Präsident der Schweizer Nationalbank (SNB), Philipp Hildebrand, ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Er ist seit Wochen wegen des Verdachts des Insiderhandels kritisiert worden.

Abendjournal, 09.01.2012

55.000 Euro Gewinn

Zum Verhängnis sind Hildebrand Devisen-Spekulationen seiner Frau geworden. Mit einem Währungsgeschäft hat sie binnen kürzester mehr als 55.000 Euro Gewinn gemacht. Das sei nur durch Insiderwissen möglich gewesen, so die Kritik.

Spekulation mit Dollar

Die Details: Im August hat Hildebrands Frau 500.000 Dollar gekauft. Kurz darauf hat die Schweizer Nationalbank einen Mindest-Wechselkurs des Franken zum Euro festgelegt. Dadurch ist auch der Dollar im Vergleich zum Franken gestiegen. Frau Hildebrand hat die Dollar wieder verkauft und so den Gewinn gemacht. Abgewickelt wurde das Geschäft offenbar über das Familienkonto. Hildebrand hat jedoch erklärt, er habe erst im Nachhinein von der Spekulation seiner Frau erfahren. Seinen Rücktritt begründet er heute damit, dass nur sein Wort im Raum stehe und das genüge offenbar nicht. Ihm folgt interimistisch der bisherige Vize-Präsident Thomas Jordan nach.