Syrien-Beobachter erhebt schwere Vorwürfe

"Syrien-Mission ist eine Farce"

Die Beobachtermission der Arabischen Liga droht auseinander zu fallen. Einige Mitglieder sollen das Team verlassen haben. Einer von ihnen hat die Mission im Sender Al-Jazeera als Farce bezeichnet.

Abendjournal, 11.01.2012

"Humanitäre Katastrophe"

Die syrische Regierung führe die Beobachter der Araber-Liga hinters Licht, behauptet der Algerier Anwar Malek. "Was ich gesehen habe", sagt Malek hier mit englischer Übersetzung auf Al-Jazeera, "ist eine humanitäre Katastrophe. Überall sind Scharfschützen, die auf Zivilisten schießen, Menschen werden verschleppt, Gefangene gefoltert." Niemand sei freigelassen worden. Im Fernsehen hergezeigte Freigelassene, seien zu diesem Zweck Verhaftete gewesen, sagt der Ex-Beobachter. Seine Panzer habe das Regime versteckt, nicht abgezogen. Besonders katastrophal sei die Lage in Homs.

Ein französischer Journalist getötet

Dort sind heute laut Opposition bei der Explosion einer Granate mindestens acht Menschen ums Leben gekommen, darunter ein französischer Journalist des öffentlich-rechtlichen Senders France 2. Der Sender hat das vor kurzem bestätigt. Der Reporter, Gille Jacquier, hat an einer von der syrischen Regierung organisierten Journalistenreise teilgenommen. Ein niederländischer Kollege soll schwer verletzt worden sein. Jacquier ist der erste westliche Journalist, der seit Beginn des Aufstandes in Syrien vor 10 Monaten ums Leben gekommen ist. Unbegleitet erlaubt das syrische Regime ausländischen Journalisten keinen Zutritt.