Mit dem virtuellen Zwilling zum Arzt
Personalisierte Medizin
Auf Grund der Kenntnis von molekularen Grundlagen, die einer Krankheit zugrunde liegen, soll eine neue Form der Diagnostik und Behandlung entwickelt werden: die personalisierte Gesundheitsversorgung. Dafür entwickeln Forscher den virtuellen Zwilling.
8. April 2017, 21:58
Es wird möglich sein, sagt, die Direktorin des European Centre for Public Health Genomics der Universität Maastricht Angela Brand, ein Spiegelbild eines jeden Menschen im Computer zu modellieren. An diesem virtuellen Zwilling könne zum Beispiel die direkte Wirkung von Medikamenten simuliert werden. Zum Beispiel die Verträglichkeit von Krebs-Medikamenten.
Auch die Prävention wird die personalisierte Medizin verändern, sagt Prof. Angela Brand. Zum Beispiel Impfungen. Um Epidemien zu verhindern, könnten in Zukunft gezielt nur diejenigen Bürger geimpft werden, die aufgrund ihrer genetischen Veranlagung anfällig für ein bestimmtes Virus sind und somit auch als Überträger infrage kommen.
Für eine Vorsorge in großem Maßstab müssen die Forscher das individuelle Gen-Profil jedes Einzelnen kennen. Die Datensammlung ist allerdings kostspielig. In Zukunft, sagt Professor Angela Brand vom ICT Future of Medicine Projekt, könnte man mit dem virtuellen Zwilling gemeinsam zum Arzt gehen - auf einem USB-Stick.