Politische Karikaturen im Parlament

8. April 2017, 21:58

Geld und Banane

Was aus der Entfernung an einen Bundesadler erinnert, entpuppt sich auf dem ausgestellten Aquarell des Standard-Karikaturisten Oliver Schopf schnell als schwarzes Schaf: In den Klauen nicht Hammer und Sichel, sondern Bargeldbündel und eine große gelbe Banane. Darüber der Liedertext: "Heimat bist du schwarzer Schafe". Schließlich hatten im September 2011 sowohl Korruptionsaffären wie eine Änderung der Bundeshymne die tagespolitische Aufmerksamkeit.

Ein ähnliches Thema hat sich Thomas Wizany in den Salzburger Nachrichten vorgeknöpft, als im April letzten Jahres die Lobbyisten-Affäre am Höhepunkt stand: ein Lobbyist und ein Politiker in der Parlamentslobby, der eine reicht verstohlnen Blicks ein Kuvert mit dem Hinweis "Psst, I hätt do an Entwurf für a neues Antikorruptionsgesetz" - der andere streckt schon die Hand danach aus, mit einem wohlwollenden "schau ma amoi" auf den Lippen.

Zipfel und Ungeheuer

Michael Pammesberger vom Kurier nimmt sich dann unter dem Titel "Parlamentarische Mikroskopie" den Korruptions-Untersuchungs-Ausschuss vor - der sich sehr genau dem Betrachten eines winzigen Skandal-Zipfelchens widmet - an dem in Wirklichkeit ein riesiges Skandal-Ungeheuer hängt, dessen gesamte Größe sowohl dem Ausschuss wie dem Betrachter der Karikatur entgehen muss.

Natürlich steht nicht nur die Korruption im Mittelpunkt der politischen Karikaturen, die im Parlament gezeigt werden: auch bei der Wehrpflichtdebatte, der Schuldenkrise oder der Schulreform werden die jeweils zuständigen Politiker auf die Schaufel genommen.