Blutige Gegenwehr Al-Assads
Proteste und Kämpfe im Damaskus
Seit die Arabische Liga ihre Delegation aus Syrien abgezogen hat, ist auch die Gewalt des Militärs gegen die Bevölkerung wieder angestiegen. Allein am vergangenen Wochenende wurden nach Berichten von Oppositionsgruppen 66 Menschen getötet worden sein. Der Protest und die Kämpfe erreichen jetzt auch Damaskus.
27. April 2017, 15:40
Mittagsjournal, 30.1.2012
Heftige Kämpfe nahe Damaskus
Ein Amateurvideo im Internet zeigt, wie dutzende Panzer der regulären syrischen Armee durch die Straßen in den nördlichen Vororten von Damaskus rollen. Armee und Sicherheitskräfte hätten die Vororte wieder unter ihre Kontrolle gebracht, berichten syrische Oppositionelle im Ausland. Heftige Kämpfe waren dem vorausgegangen, die bisher heftigsten überhaupt in der Nähe der syrischen Hauptstadt, so der Sprecher der oppositionellen Freien Syrischen Armee, Maher Noueimi, gegenüber dem arabischen TV-Sender Al Jazeera: "Die Vororte von Damaskus stehen unter Beschuss, das Regime will unbedingt verhindern, dass die Aufstände auf die Hauptstadt übergreifen. Das Regime kämpft dort nicht gegen bewaffnete Rebellen, sondern gegen Zivilisten, Frauen und Kinder."
Strafkampagnen des Regimes
Besonders brutal sei das Vorgehen der syrischen Armee in der Stadt Rankus nahe Damaskus, so Noueimi. Die Bewohner dort seien einer regelrechten Strafkampagne durch das Regime ausgesetzt, weil sich dort besonders viele Deserteure verschanzt halten.
Kämpfe werden auch aus dem Süden des Landes, aus Derra und aus der Rebellenhochburg Homs gemeldet. Nach Angaben des staatlichen syrischen Fernsehens sollen Rebellen eine Gas-Pipeline nahe der Grenze zum Libanon gesprengt haben.
Russland weiter gegen Sanktionen
In New York wird am Abend der UN-Sicherheitsrat zu Syrien beraten. Dabei wird auch der Generalsekretär der Arabischen Liga Nabil al-Arabi über den Konflikt in Syrien berichten. Die Mehrheit der Mitglieder des UN-Sicherheitsrates sprechen sich für eine scharfe Resolution gegen das Regime von Baschar al-Assad aus, doch die Veto-Macht Russland blockiert weiterhin: Moskau werde keinem Entwurf zustimmen, der Sanktionen oder ein Waffenembargo enthält, wird von russischer Seite betont.