Volle Lehrzeit trotz schulischer Fachausbildung
Streit über Berufseinstieg
Über die Anerkennung der Schulbildung von Berufseinsteigern streiten die Sozialpartner seit Jahren. Doch so weit auseinander wie derzeit waren Gewerkschaft und Wirtschaftskammer noch nie. Die Gewerkschaft wirft den Unternehmervertretern vor, willkürlich zu handeln. Die Wirtschaftskammer will zurück an den Verhandlungstisch.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 4.2.2012
Finanzieller Nachteil
Endlich arbeiten - das denkt sich so mancher nach einer langen Schulausbildung. Doch viele Unternehmen würden Schulabsolventen zunächst nur als Lehrlinge aufnehmen. Diese zusätzlichen Lehrjahre seien für Berufseinsteiger vor allem ein finanzieller Nachteil im Ausmaß von 13.337 Euro, rechnet Wolfgang Katzian, Chef der Gewerkschaft der Privatangestellten. "Das ist einfach nicht in Ordnung."
Weitere Gespräche
Seit Jahren verhandeln Wirtschaftskammer und Gewerkschaft über diese Lücke im Berufsausbildungsgesetz. Dass die Verhandlungen nun geplatzt seien, stimme nicht, sagt Alfred Freundlinger, Bildungsexperte der Wirtschaftskammer: "Wir haben die Gespräche nie abgebrochen. Ich gehe davon aus, dass wir Ende Februar wieder in Gespräche eintreten." Die Gewerkschaft will den Druck inzwischen mit einer Kampagne erhöhen.