Vatikan weist Berichte als "absurd" zurück
Angebliches Mordkomplott gegen Papst
Ein angebliches Mordkomplott gegen Papst Benedikt XVI. sorgt für Aufregung in Rom. Das berichtet zumindest die italienische Tageszeitung "Il Fatto Quotidiano". Der Vatikan weist den Bericht als absolut haltlos und absurd zurück.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 10.2.2012
Mathilde Schwabeneder berichtet aus Rom
Erzbischof sagt Tod voraus
Die italienische Tageszeitung „Il Fatto Quotidiano“ bezieht sich auf ein Schreiben des kolumbianischen Kardinals Dario Castrillon Hoyos, in dem er dem Vatikan dazu rät, Aussagen des Erzbischofs von Palermo, Paolo Romeo, zu überprüfen. Dieser hatte bei einer China-Reise im vergangenen November den Tod des Pontifex bis November 2012 vorhergesagt.
Möglicher Mitwisser eines Mordkomplotts
Die Aussagen Romeos sollen wegen ihrer Detailliertheit bei seinen Mitarbeiten den Eindruck erweckt haben, dass eine unmittelbare Gefahr für die Sicherheit des Papstes bestehe. "Die Aussagen des Kardinals waren als möglicher Wissensträger eines Mordkomplotts so selbstsicher und konsequent vorgetragen, dass seine Gesprächspartner in China aufgeschreckt annahmen, dass auf den Heiligen Vater ein ernstzunehmender Anschlag geplant ist", schreibt die italienische Tageszeitung.
Spekulationen über Nachfolger
"Genauso selbstischer prophezeite Romeo, dass bereits jetzt schon im Geheimen feststehen, dass der Nachfolger von Benedikt XVI. auf jeden Fall ein Kardinal mit italienischen Wurzeln sein werde", heißt es weiter. Romeo habe sich in diesen Gesprächen überzeugt gezeigt, dass der Papst sich bereit mit der Frage seiner Nachfolge befasse und den Mailänder Erzbischofs, Kardinal Angelo Scola, als geeigneten Kandidaten für seine Nachfolge auserwählt habe.
Papst habe mögliche Nachfolge vorbereitet
Laut Paolo Romeo habe der Papst Erzbischof Scola im vergangenen Jahr von Venedig nach Mailand versetzt, damit er sich von dort aus auf seine mögliche Nachfolge vorbereiten könne. "Kardinal Romeo brachte seine Gesprächspartner in China immer wieder zum Erstaunen, durch die Weitergabe von Indiskretionen", heißt es im Dokumente des kolumbianischen Kardinals.
Vatikan weist Gerüchte zurück
Vatikan-Sprecher, Pater Federico Lombardi, weist die Gerüchte über ein Mordkomplott gegen den Papst als absolut haltlos zurück. "Ich finde diese Gerüchte so absurd und unseriös, dass ich all dies nicht einmal kommentieren will", so Lombardi. (APA, Red.)