Zwei österreichische Inszenierungen dabei
Berliner Theatertreffen 2012
Sowohl die Burgtheater-Produktion von Anton Tschechows "Platonov" unter der Regie von Alvis Hermanis als auch Nicolas Stemanns Inszenierung von "Faust I+II" für die Salzburger Festspiele zählen zu den zehn "bemerkenswertesten" Werken der vergangenen Saison.
8. April 2017, 21:58
Kulturjournal, 17.02.2012
Die Auswahl der Stücke wurde von der Jury, bestehend aus den Kritikern Vasco Boenisch, Anke Dürr, Ulrike Kahle-Steinweh, Ellinor Landmann, Christoph Leibold, Christine Wahl und Franz Wille, in der Schlusssitzung am Donnerstag, 16. Februar 2012, fixiert. Die neue Leiterin des Theatertreffens, Yvonne Büdenhölzer, sieht in dem Ergebnis "ein Festival der Neuzugänge und Extrempositionen".
Mit unter anderem Alvis Hermanis ("Platonov") oder Lukas Langhoff "geben viel diskutierte Künstler ihr Theatertreffen-Debüt, die mit ihren künstlerischen Handschriften die aktuelle Theaterlandschaft prägen". So schaffe etwa Hermanis' "hypernaturalistische Welten hinter der vierten Wand".
Zu den Debütanten zählen auch die Performancegruppe Gob Squad mit "Before Your Very Eyes", sowie Regisseur Milo Rau mit "Hate Radio". Beide vertreten mit Koproduktionen das Berliner Theater Hebbel am Ufer beim Theatertreffen. Ebenso zweimal gelistet sind die Münchner Kammerspiele mit Johan Simons Inszenierung von "Gesäubert / Gier / 4.48 Psychose" (von Sarah Kane) und Karin Henkels Shakespeare-Aufführung von "Macbeth".
Gleich dreimal und damit am häufigsten vertreten ist die Berliner Volksbühne. Sie bringt "Die (s)panische Fliege" unter der Regie von Herbert Fritsch und Rene Polleschs "Kill your Darlings! Streets of Berladelphia" ebenso nach Berlin wie die zehnstündige Ibsen-Saga "John Gabriel Borkman", eine Gemeinschaftsproduktion des deutsch-norwegischen Regiekollektivs Ida Müller/Vegard Vinge/Trond Reinholdtsen. Ebenfalls mit Henrik Ibsen eingeladen ist Regisseur Lukas Langhoff, der mit seiner Inszenierung von "Der Volksfeind" am Theater Bonn die illustre Runde komplettiert.
Ausgefülltes Rahmenprogramm
Das Theatertreffen wird am 4. Mai im Haus der Berliner Festspiele eröffnet und bietet neben den zehn ausgewählten Inszenierungen auch ein Rahmenprogramm mit Diskussionen, Preisverleihungen, Konzerten und Partys. Gelegenheit für Austausch und Vernetzung junger Theatermacher soll durch verschiedene Plattformen wie dem Stückemarkt, dem Internationalen Forum sowie einem Theatertreffen-Blog gegeben werden.
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