Orchester-Mitglied der Grazer Oper

Katarzyna Bieniasz, Cello

Vom Klavier wechselte sie zum Cello: Katarzyna Bieniasz, Jahrgang 1984, die bereits im Vorjahr an der Kunst-Uni Graz den Master gemacht hat und nun Kammermusik studiert. 2011 erhielt die gebürtige Polin beim Grazer "Debelli"- und beim "Gradus ad Parnassum"-Wettbewerb den 3. Platz. Seit Herbst 2011 ist sie Mitglied des Grazer Opernorchesters.

Katarzyna Bieniasz spielt Werke von Boccherini, Rossini, Beethoven und Britten (Ausschnitte).

G. Rossini: "Une Larme" (Klavier: Denise Benda); L. Boccherini: Quintet for Guitar and Strings in D, G.448, 2. Satz (Festival Quintett); L.van Beethoven: Klaviertrio B-Dur, op. 97, 1. Satz ("Erzherzog-Trio"; Ausführende: Morrison Trio); B. Britten: Sonata in C, 2. Satz (Klavier: Fang Li).

"In meiner Familie spielt niemand ein Instrument. Aber ab meinem siebenten Lebensjahr wollte ich immer ein Instrument spielen. So erhielt ich zunächst privaten Klavier-Unterricht. Mit elf habe ich mich dann für das Cello entschieden.

Die menschliche Stimme ist für mich das schönste Instrument – und der Cello-Klang ist ihr ja unglaublich ähnlich. Es ist ein schöner, warmer Klang", erzählt Katarzyna Bieniasz, gebürtige Polin aus Kolbuszowa, Jahrgang 1984, über ihre Anfänge.

Seit März 2008 absolviert sie ein Kammermusik-Studium (Klavier-Trio) bei Chia Chou an der Kunst-Universität Graz. Abschließen wird sie 2013.

Seit 2008 studierte sie an der Kunst-Uni Graz Konzertfach Cello bei Florian Kitt und schloss es im Oktober des Vorjahres mit Auszeichnung ab.

Davor hatte Bieniasz von 2003 bis 2008 die Karol Szymanowski Musikakademie in Katowice/Polen besucht und das Magister-Studium bei Pawel Glombik mit Auszeichnung beendet.

Ihre Matura legte am Karol Szymanowski Musik-Liceum in Rzeszow/Polen 2003 mit Auszeichnung ab.

Für die Ö1 Talentebörse wurde Katarzyna Bieniasz von der Kunst-Universität Graz aufgrund ihrer positiven künstlerischen Entwicklung ausgewählt. Beweise dafür sind ihr Engagement als Mitglied des Grazer Opernorchesters, sowie ihre jüngsten Erfolge als Kammermusikerin beim "Gradus ad Parnassum"- und beim "Martha Debelli"-Wettbewerb.

Durch Erasmus-Stipendium nach Graz

"Nach Graz kam ich durch ein Erasmus-Stipendium. Ich hatte von Professor Kitt gehört und erfahren, dass er große Erfahrung mit Neuer Musik hat.

Bei meiner Ausbildung in Polen standen Klassik und Romantik im Mittelpunkt – ich wollte aber auch Neues kennen lernen. Denn mich interessiert die Musik unserer Zeit", erklärt Katarzyna Bieniasz, die eine besondere Affinität zu Beethoven und Chopin hat.

Orchester-Praxis

Seit 2006 konnte die junge Cellistin vielfältige Praxis sammeln:

Sie war Mitglied Im "Orchester der Neuen Musik" in Katowice (2006-2008), von September 2009 bis Jänner 2011 hatte sie eine Karenzvertretung im Orchester der Grazer Oper.

Und sie nahm an zahlreichen Festivals teil, darunter bei "Aksamitna Kurtyna" in Lwow in der Ukraine, beim "Warschauer Herbst", beim "Festival für Neue Musik" in Katowice (alle 2007), sowie bei "Alkagran" in Czechowice-Dziedzice/Polen (2008).

Seit 2011 im Opernorchester Graz

Bereits das zweite Probespiel verlief für die ambitionierte Musikerin erfolgreich: seit 1. September 2011 ist Katarzyna Bienasz Mitglied des Grazer Opernorchesters als Cello-Tuttistin:

"Ich bin begeistert, in der Oper spielen zu dürfen, denn ich liebe Gesang. Erst kürzlich arbeiten zu können, denn ich liebe Gesang. So habe ich zuletzt zum Beispiel in Strauss' 'Elektra', die im Jänner Premiere hatte, gespielt, in 'Frau ohne Schatten', sowie in Bergs 'Lulu' – es sind wunderbare, intensive Werke", erzählt die junge Cellistin, die derzeit ihr Probejahr absolviert, begeistert.

Bei "Morrison Trio"

Die junge Cellistin ist aber auch eine begeisterte Kammermusikerin: seit zwei Jahren spielt sie beim "Morrison Trio", dem Benjamin Morrison (Geige) sowie Fang Li (Klavier) angehören.

"Seit einem Jahr konzertieren wir regelmäßig. Unser Programm reicht von Klassik bis zu zeitgenössischer Musik."

Preise bei "Gradus"- und "Debelli"-Bewerb

Seit 2002 hat Katarzyna Bieniasz an zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben teilgenommen. Zuletzt gewann sie im Dezember des Vorjahres jeweils einen 3. Preis beim Grazer "Martha Debelli"- sowie beim "Gradus ad Parnassum"-Wettbewerb mit dem "Trio Morrison".

Und heuer zählte sie mit dem Trio beim Internationalen Wettbewerb "Franz Schubert und die Musik der Moderne", der im Februar stattfand, zu den Finalist/innen.

Stipendien

Seit fünf Jahren hat Katarzyna Bieniasz zahlreiche Stipendien erhalten:

Das Erasmus-Stipendium (2007), das CEEPUS-Stipendium (2008), das Stipendium der Stipendienstiftung der Republik Österreich (2009). Und seit September 2009 ist sie Stipendiatin der "Yehudi Menuhin Live Music Now! - Steiermark".

Orchester- und Kammermusikerin

Derzeit arbeitet die ambitionierte Cellistin an neuem Repertoire für das "Morrison Trio".

Wie lauten ihre Zukunftswünsche? "Mein Wunsch, in einem guten Orchester zu spielen, wurde ja bereits erfüllt. Wichtig ist mir, dass ich daneben auch weiterhin Kammermusik machen kann", so Katarzyna Bieniasz.