Von UNO und Arabischer Liga

Kofi Annan ist Syrien-Sondergesandter

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon drängt auf Hilfe für die Menschen in Syrien. Schon seit längerem hat er die Entsendung eines Sondergesandten in das Krisengebiet erwogen, nun ist die Entscheidung gefallen: Gemeinsam mit der Arabischen Liga ernennt Ban Ki Moon seinen Vorgänger, Friedensnobelpreisträger Kofi Annan, zum Sondergesandten für Syrien.

Morgenjournal, 24.2.2012

Soll "demokratische Hoffnung erfüllen"

Dass eine so berühmte hochrangige Persönlichkeit wie Kofi Annan mit der heiklen Aufgabe eines Sondergesandten für Syrien betraut wird, zeigt das ganze Ausmaß der wachsenden internationalen Besorgnis. Kofi Annan wurde gebeten, sich für das Ende der Gewalt und der Menschenrechtsverletzungen in Syrien einsetzen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga. Annan werde mit Kräften innerhalb und außerhalb Syriens zusammenarbeiten. Ziel sei eine "politische Lösung, die die demokratischen Hoffnungen der syrischen Bevölkerung erfüllt".

Nobelpreisträger als Vermittler

Der heute 73 jährige frühere UN-Generalsekretär kehrt damit wieder auf die Weltbühne zurück. Neun Jahre lang, von 1997 bis 2006, stand Kofi Annan an der Spitze der Vereinten Nationen. Viele internationale Krisen und Kriege, etwa im Kosovo, im Nahen Osten und im Sudan fielen in seine Amtszeit. 2011 erhielt der Top-Diplomat den Friedensnobelpreis. Er kehrte zwar immer wieder in seine Heimat Ghana zurück, ohne innenpolitisch aktiv zu werden. Aber immer wieder schaltete er sich als Vermittler in Krisen ein, wie etwa vor vier Jahren bei den heftigen Unruhen nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen in Kenia. Nun kommt auf Kofi Annan die möglicherweise größte Herausforderung zu.