Geheimnisvolles zu Kunst, Wissenschaft und Religion
Wunder in der Kunsthalle Krems
In der Kunsthalle Krems wird am Samstag, 3. März 2012, eine Ausstellung zum Thema "Wunder" eröffnet, eine bunte Mischung aus den Gebieten der Kunst, der Wissenschaft und der Religion. Eine kurzweilige Reflexion über einen Begriff, der die Grenzen sprengt.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 03.03.2012
Auch wenn er inzwischen oft inflationär verwendet wird - etwa in der Werbung, da kommt er gleich nach "super" -, man spricht von einem Wunder bei Sportereignissen oder, wie der Ausstellungskatalog erinnert, etwa von einem Busenwunder. Trotz dieser Derivate ist der Begriff Wunder definierbar.
Wenn man von Wundern spricht, so denken sicher die Meisten an religiöse Wunder, dies ist aber nicht alles. Und so hat Daniel Tyradellis eine sehr bunte Mischung von Objekten, Installationen und Videos zusammengestellt, die aus den unterschiedlichsten Gebieten kommen: Fotos von Orten in Spanien, wo es zur Zeit der Franco-Diktatur Marienerscheinungen gegeben hat, ein Gemälde aus dem Caravaggio-Atelier über dem ungläubigen Thomas, oder - aus dem Vatikan - das Video einer weinenden Madonnenstatue.
Ebenso gibt es - technisch gesehen - das Modell eines Perpetuum Mobile, Erfindungen, die durch Zufall entstanden sind, wie der erste künstliche Farbstoff Mauvein - 1856 von einem 18-jährigen Chemieassistenten entdeckt. Aus der Filmwelt: sämtliche Zauberstäbe von Harry Potter, oder der Film-Kessel mit dem Zaubertrank, in den Obelix als Kind gefallen ist.
Es gibt den Zauberkasten, den Goethe seinem Enkel geschenkt hat, dazu religiöse Reliquien, Votivbilder oder Skurriles, wie der Gipsabdruck der Hände von Geistern bei spiritistischen Sitzungen.
Abseits von Europa
Neben dem abendländischen Blick gibt es auch Beispiele aus anderen Kulturen, etwa animistische, wo ja Wunder viel öfter und banaler vorkommen als im monotheistischen Christentum. Im Islam gibt es sie gar nicht. Da die bildliche Darstellung verboten ist, gibt es beeindruckende Beispiele islamischer Künstler.
Und als Wunder mag auch Hermann Maiers Schiausrüstung gelten, mit der er den spektakulären Sturz bei den Olympischen Spielen in Nagano baute, um später Gold einzufahren.
Textfassung: Ruth Halle
Service
Ö1 Club-Mitglieder bekommen in der Kunsthalle Krems ermäßigten Eintritt (EUR 3,-).
Kunsthalle Krems