Archäologie-Fundus: der neue Stadtteil Aspern
Archäologie und Städtebau
Die Seestadt Aspern ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas. Das Projekt ist aber auch für Archäologen interessant, denn dieser Teil des 22. Gemeindebezirks war eines der frühesten Siedlungsgebiete Wiens.
8. April 2017, 21:58
So ein riesiges Bauprojekt ist auch Thema für die Forschung: Aspern ist ein wahrer Fundus für die Archäologie! Denn dieser Teil des heutigen 22. Gemeindebezirks war eines der frühesten Siedlungsgebiete Wiens. Durch die Neuerrichtung eines ganzen Stadtteils haben nun die Archäologinnen die Möglichkeit, wichtige ur- und frühgeschichtliche Funde freizulegen - berichtet Michael Fröschl:
In Aspern haben schon vor 6.000 Jahren Menschen der Jungsteinzeit gesiedelt. Das belegen Funde aus früheren Grabungen, erklärt die Leiterin der Wiener Stadt-archäologie Karin Fischer Ausserer. Etwa Keramik aus der Badener Kultur aus dem 4. Jahrtausend vor Christus. Noch sind die Funde lückenhaft - die Errichtung des neuen Stadt-teils in Aspern ermöglicht den Archäologen nun 60.000 Quadratmeter genau zu untersuchen.
Fest steht, Aspern war einer der Teile Wiens, der am frühesten besiedelt wurde - lange vor der heutigen Innenstadt. Ausschlaggebend dafür waren die Nähe zur Donau und der fruchtbare Ackerboden.
Weiters hoffen die Forscher auf Funde aus dem Mittelalter und der Zeit der Franzosenkriege. Von den Wohnbauträgern gibt es grünes Licht für die Grabungen - zur Zeit tragen Bagger die oberen Gras- und Humus-schichten ab - beobachtet von den Stadt-archäologen, die bei Verdacht tiefer in die Kulturschichten vorstoßen. Ende des Jahres müssen die Grabungen beendet sein - denn nächstes Jahr beginnt die neue Besiedlung - der Wohnbau in Aspern.
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