Schengen-Grenze besser bewachen

EU stellt Athen Rute ins Fenster

Die EU-Innenminister wollen das Problem illegaler Migranten an der griechisch-türkischen Grenze eindämmen. Aufgrund der katastrophalen Lage in Griechenland - überfüllte Auffanglager, schreckliche humanitäre Bedingungen - fürchtet nicht nur Österreich, dass die Migranten in andere EU-Länder weiter flüchten. Das Einfallstor Griechenland ist beim Innenministerrat Thema in Brüssel.

Morgenjournal, 8.3.2012

Aus Brüssel,

Die griechisch-türkische Grenze ist offen wie ein Scheunentor - kritisiert Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. Zusammen mit sechs gleichgesinnten Staaten bildet Österreich nun eine Allianz und diese Allianz legt beim Innenministerrat heute einen Sechs-Punkte-Forderungskatalog zur Bekämpfung der illegalen Migration vor. Weil Griechenland mit den - nach eigenen Angaben 1,2 Millionen illegalen Migranten - überfordert ist, versuchen diese in andere EU-Länder zu kommen.

So ist die Zahl der illegalen Grenzübertritte in Österreich im vergangenen Jahr um 27 Prozent auf 21.200 angestiegen, ist Innenministerin Johanna Mikl-Leitner alarmiert. Die griechisch-türkische Grenze sei offen wie ein Scheunentor. Viele Menschen würden versuchen, weiter in die EU vorzudringen, z.B. nach Österreich. In der neuen Allianz will sie nun den Druck auf die Griechen erhöhen, ihren Schengen-Verpflichtungen nachzukommen.

Die anderen Staaten werfen Griechenland zu wenig Engagement vor. Schließlich stellt die EU für eine Verbesserung der Situation an der griechisch-türkischen Grenze 223 Millionen Euro Fördergelder bereit, Athen hat einen Großteil des Geldes aber noch gar nicht abgerufen und wird den Innenminister-Kollegen heute wohl den Grund dafür erklären müssen.

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