Schauspieler Jihad Saad zeigt sich skeptisch

Wohin führt die Syrische Revolution?

Nach anfänglicher Euphorie über den sich abzeichnenden Wechsel ist der regimekritische Schauspieler Jihad Saad skeptisch. Er befürchtet einen Bürgerkrieg nach dem Sturz des Regimes, und das Ende der religiösen Toleranz.

Kulturjournal, 12.03.2012

Die internationalen Schlagzeilen sind seit Monaten von den Demonstrationen in Syrien und deren blutige Niederschlagung durch das Assad-Regime dominiert. Seit einem Jahr erhebt sich die Bevölkerung gegen die Machthaber, es hat hunderte Tote gegeben, doch auch der Einsatz des Militärs kann anscheinend die Aufständischen nicht entmutigen.

Mit dem arabischen Frühling sind in vielen arabischen Ländern Hoffnungen von Freiheit entstanden, doch die alten, autoritären Strukturen sind nicht so leicht zu beseitigen, mehr noch: Skeptiker befürchten in einigen Ländern neue Herrscher, die ihren Vorgängern an Brutalität und Autorität in nichts nachstehen. Oder schlimmer noch: die Fratze eines Bürgerkriegs.

Und so macht die anfängliche Euphorie und Hoffnung einer wachsenden Skepsis Platz. Das gilt etwa für den syrischen Schauspieler Jihad Saad, den Jürgen Blaschke getroffen hat.