Schweres Feuer in Damaskus

Syrien: Gefechte zum Start der UNO-Mission

In Damaskus soll eine Delegation der Vereinten Nationen eintreffen, um über einen Waffenstillstand in Syrien zu verhandeln. Doch in der Nacht sind in der syrischen Hauptstadt schwere Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Einheiten der oppositionellen Freien Syrischen Armee ausgebrochen.

Morgenjournal, 19.3.2012

Schwere Gefechte

Schauplatz der neuen Kämpfe ist der Al Mezze-Bezirk in Damaskus, ein Wohngebiet, in dem aber auch mehrere Regierungseinrichtungen ihren Sitz haben. Im Nachrichtensender Al Jazeera berichtet eine Aktivistin: "Um Mitternacht hat es begonnen, man hört schweres Maschinengewehrfeuer und Explosionen, mindestens fünf sehr laute Explosionen waren es. Sicherheitskräfte haben alles abgeriegelt. Über dem Stadtteil kreisen auch Hubschrauber und die Straßenbeleuchtung ist ausgeschaltet." Informationen über mögliche Opfer liegen derzeit nicht vor. Aber es heißt, dass sich die Regierungstruppen und die freie syrische Armee, die aus Deserteuren besteht, nichts schuldig bleiben.

UNO will Waffenstillstand

Die Kämpfe in Damaskus folgen auf ein blutiges Wochenende. Bei einer Serie von Anschlägen in der Hauptstadt und der zweitgrößten Stadt Aleppo sind mehr als 30 Menschen getötet worden. In Damaskus wird unterdessen ein Team der Vereinten Nationen erwartet. Es soll im Auftrag des internationalen Syrien-Sondergesandten Kofi Annan mit der Regierung Möglichkeiten für eine Waffenstillstand ausloten.

Wenigstens stundenweise

Das Internationale Rote Kreuz will sich schon mit täglichen Gefechtspausen zufriedengeben. Mindestens zwei Stunden pro Tag sollten die Waffen in Syrien ruhen, fordert die Hilfsorganisation. Ihr Präsident Jakob Kellenberger reist eigens nach Moskau, um Russland für diese Forderung zu gewinnen.