Bures: Entwicklung insgesamt dennoch positiv

Jedes sechste Kind im Auto völlig ungesichert

Laut einer aktuellen ÖAMTC-Studie sind viele Eltern nachlässig, was die richtige Sicherung von Kindern im Auto betrifft. 16 Prozent sind völlig ungesichert, fast ein Viertel ungenügend, also nur mit einem Sicherheitheitsgurt. Für Verkehrsministerin Doris Bures, SPÖ, sind das "immer noch zu viele", insgesamt sei die Entwicklung aber positiv.

Mittagsjournal, 19.3.2012

Schlechte Kindersicherung ist Vormerkdelikt

"Auch wenn die Studie des ÖAMTC jetzt erneut aufzeigt, dass zu viele Kinder ungesichert unterwegs sind, ist es doch so, dass die Anzeigen wegen ungesicherter Kinder in den letzten Jahren um rund 15 Prozent gesunken sind", sagt Verkehrsministerin Doris Bures. Grund dafür sei, dass seit 2009 die mangelnde oder nicht vorhandene Kindersicherung ein Vormerkdelikt im Führerschein ist. Jedes Kind, das ungesichert transportiert werde, sei in großer Gefahr, sagt Bures. Sie appelliert an die Verantwortung der Eltern.

"Fatales Fehlverhalten bei Kurzstrecken"

Die Untersuchung des ÖAMTC hat außerdem gezeigt, dass Eltern vor allem bei kurzen Strecken nachlässig sind, was die richtige Kindersicherung angeht. Für Bures ist das ein fatales Fehlverhalten: "Schon ab 15 km/h besteht Lebensgefahr, bei 50 km/h verdreißigfacht sich das Körpergewicht. Es muss ins Bewusstsein rücken, dass mit ungesicherten Kindern kein Meter gefahren werden darf."

Beim Kuratorium für Verkehrssicherheit ortet man ebenfalls einen Nachholbedarf bei Kurzstrecken, sagt Klaus Robatsch. "Auch auf Kurzstrecken ist das Anschnallen wichtig, denn auch hier steigt die Verletzungsgefahr auf das zehnfache, wenn die Kinder nicht gesichert sind."

3000 verletzte Kinder pro Jahr

Verkehrsministerin Doris Bures kündigt für den Herbst deshalb eine neue Kampagne für mehr Vekehrssicherheit an. Fast 3.000 Kinder werden pro Jahr im Straßenverkehr verletzt, 40 Prozent davon als Mitfahrer im Auto.