Großes Aufgebot an Sicherheitskräften
Ägyptische Kopten begraben Papst Shenouda
Das langjährige Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Shenouda III., wird am Dienstag beigesetzt. Zunächst findet in der Markus-Kathedrale in der ägyptischen Hauptstadt Kairo eine Trauerfeier statt, anschließend werden die sterblichen Überreste zur Beisetzung in das Bishoy-Kloster, rund 100 Kilometer nordwestlich von Kairo, geflogen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 20.3.2012
Nahost-Korrespondent Karim el-Gawhary im Gespräch mit Christl Reiss
Angst vor Anschlägen
Für die Trauerfeierlichkeiten in Kairo sei ein "beispielloser" Sicherheitsplan aufgestellt worden, sagte ein Sicherheitsbeamter. Auch in der Provinz Beheira, wo das Kirchenoberhaupt anschließend im Bishoy-Kloster in der Oase Wadi al-Natrun beigesetzt werden soll, seien zahlreiche Sicherheitskräfte im Einsatz. Die ägyptischen Kopten waren zuletzt immer wieder das Ziel von Anschlägen.
Größte Glaubensgemeinschaft des Nahen Ostens
Shenouda III. starb am Samstag mit 88 Jahren. Er war seit 1971 an der Spitze der koptisch-orthodoxen Kirche gestanden. Sein Leichnam wurde am Sonntag und Montag in der Markus-Kathedrale aufgebahrt. Bei einem Gedränge der Gläubigen kamen am Sonntag drei Menschen ums Leben. Die Kopten sind die zahlenmäßig größte christliche Glaubensgemeinschaft im Nahen Osten und machen bis zu zehn Prozent der mehrheitlich muslimischen 80 Millionen Einwohner Ägyptens aus. Die Auswahl des neuen Patriarchen könnte sich kompliziert gestalten. Es sind schon mindestens fünf Kandidaten im Gespräch. (APA, Red.)