Ö1 Grafik des Monats April

Hopfner, Vanessa - bildende Kunst

Zunächst wollte sie Kunst und Germanistik verbinden: Vanessa Hopfner, Jahrgang 1985, die an der Mozarteum Uni Salzburg ein Kunst-Lehramtsstudium absolviert. Im Fokus der jungen Künstlerin stehen Zeichnung, Grafik und Fotografie. Für Ö1 hat sie für April 2012 als "Grafik des Monats" den Offsetdruck "ich und ich" geschaffen.

"Ich habe mich schon als Kind sehr gerne kreativ beschäftigt und viel gezeichnet. Später brachte mich meine Kunstprofessorin auf die Idee, mich an einer Kunst-Universität zu bewerben und hat mich dazu ermutigt.

Ursprünglich wollte ich Kunst und Germanistik studieren, weil mich in persönlichen Texten festgehaltene Geschichte sehr interessiert.

Aber während des Germanistik-Studiums habe ich gemerkt, dass es nicht meinen Vorstellungen entspricht. Und in der Folge habe ich mich für die Kunst entschieden", erzählt Vanessa Hopfner, gebürtige Vorarlbergerin aus Dornbirn, Jahrgang 1985, über ihre Anfänge.

Seit 2007 absolviert sie ein Lehramtsstudium der Bildenden Kunst und der Werkerziehung an der Universität Mozarteum in Salzburg. Zunächst begann Hopfner mit Bildhauerei bei Ruedi Arnold. 2009 wechselte sie in die Grafik-Klasse von Beate Terfloth. Abschließen wird sie im Sommer 2012.

Nach ihrer Matura am ORG Seminar Schloss Bogenhofen im Innviertel/OÖ. hatte Hopfner mit dem Studium der Germanistik an der Paris Lodron Universität in Salzburg begonnen.

Ausgewählt für die Ö1 Talentebörse wurde Vanessa Hopfner von Beate Terfloth, Professorin für Grafik an der Mozarteum Uni, aufgrund ihrer kontinuierlichen Entwicklung, die zuletzt in der fotografischen Selbstporträt-Serie "Morgendliche Momentaufnahmen" einen Höhepunkt fand.

Zeichnung, Grafik und Fotografie

"Ich beschäftige mich sehr mit Bleistift- und Tusche-Zeichnungen, mit Grafik und Fotografie. Derzeit widme ich mich wieder dem Siebdruck. Aber im Vordergrund steht für mich der Materialdruck, weil er eine gewisse Unmittelbarkeit hat", erläutert Hopfner, zu deren Ouevre auch Videoarbeiten zählen.

Autobiografische Bezüge

"Meine Arbeiten haben immer einen starken autobiografischen Bezug und Inhalt - den ich mitunter erst später entdecke. Sie sind mosaik- und collageartig."

Foto-Serie "Morgendliche Momentaufnahmen"

Zu einem der wichtigsten Projekte von Vanessa Hopfner zählt ihre Selbstporträt-Fotoserie "Morgendliche Momentaufnahmen", die 2011 entstanden ist:

"Ich wollte in dieser Serie, die innerhalb mehrerer Wochen entstanden ist, das Momenthafte und Vergängliche festhalten. Dafür habe ich mich jeweils kurz nach dem Aufstehen fotografiert. Also in einem Moment, den man normalerweise nicht öffentlich zeigt.

Und dann bin ich noch einen Schritt weiter gegangen und habe diese Porträt-Serie ausgestellt. Das war ein wesentlicher Aspekt, denn ich wollte mit dieser Arbeit, die im Gegensatz zu den üblichen Porträt-Bildern steht, irritieren und provozieren."

Ö1 Grafik "ich und ich"

Für die Ö1 "Grafik des Monats" hat Vanessa Hopfner für April 2012 den Offsetdruck "ich und ich" geschaffen:

"Als Bausteine für dieses Projekt dienten mir die 'Morgendlichen Momentaufnahmen'. Hier ging es mir vom Natürlichen zum völlig Fremden. Die beiden Serien stehen in starkem Bezug zueinander.

Inhaltlich gibt es drei Aspekte: es wird eine Foto-Kopie zitiert, also ein Nicht-Original, es ist ein erzeugtes Bild, und es geht um das Thema Schein und Sein: auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen, dass es sich um keine real existierende Person handelt."

Diplom-Schau " … ich bin's!"

Seit 2010 hat sich die junge Künstlerin an Gruppen-Ausstellungen beteiligt: bei der Abschluss-Schau zur Lehrveranstaltung "Aktuelle Kunst" in der Galerie "KunstWerk" sowie im Rahmen der Uni-Jahres-Schau "Rundgang" jeweils mit einer mit einer Video-Installation (beide 2010). Beim "Rundgang 2011" war sie mit ihrer Foto-Serie "Morgendliche Momentaufnahmen" vertreten.

Ab 25. April zeigt Vanessa Hopfner in ihrer Diplom-Ausstellung " … ich bin's!" über 30 Arbeiten aus den Genres Grafik und Fotografie in der ÖH-galerie "Das Zimmer":

"In dieser Einzel-Schau geht es um das, was einem Menschen am Nächsten ist: sein Ich, seine Identität. Ich versuche, dem Ich ein Gesicht zu geben", so Hopfner zu ihrer Präsentation, die bis 11. Mai gezeigt wird.

Betreuung, dann Probejahr

Nach Abschluss ihres Studiums wird Hopfner, die bereits pädagogische Erfahrungen an der Oberstufe in Bogenhofen gesammelt hat, zunächst Nachmittagsbetreuung machen, bevor sie 2013 ihr Probejahr als Kunsterzieherin antritt.

Pädagogin und Künstlerin

Derzeit arbeitet die junge Künstlerin an einem Siebdruck, der auch Text enthalten wird.

Wie lauten ihre Zukunftswünsche? "Es macht mir Freude, mit jungen Menschen zu arbeiten. Ich strebe eine Festanstellung an einer Schule an, denn Sicherheit ist mir wichtig. Daneben möchte ich aber unbedingt mein künstlerisches Schaffen vorantreiben und auch in diesem Bereich tätig sein", so Vanessa Hopfner.

Service

E-Mail – Vanessa Hopfner

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ÖH Mozarteum - Galerie "Das Zimmer"