Investor weist Vorwürfe zurück
Korruption: Ermittlungen gegen Schlaff
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt gegen den Wiener Investor Martin Schlaff und dessen Investorengruppe, der Josef Taus und Herbert Cordt angehören. Grund ist eine Anzeige eines Serben. Das Konsortium hatte 2005 Anteile eines serbischen Mobilfunkbetreibers erworben. Seitens Schlaff werden die Vorwürfe zurückgewiesen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 5.4.2012
Erfolgloser Deal
Der Versuch, den halbstaatlichen serbischen Mobilfunkbetreiber Mobtel zu kaufen, verlief für das Konsortium rund um Martin Schlaff nicht eben zufriedenstellend. Das Konsortium sollte wie bei anderen Auslandseinkäufen als Türöffner für die Telekom Austria fungieren. Doch Streitigkeiten mit Serbien, wer wie viele Anteile hält, blockierten das Geschäft. Sogar Hubert Gorbach, damals Infrastrukturminister, wurde dreimal nach Serbien eingeflogen, um in der verfahrenen Sache zu intervenieren - was ihm damals jede Menge Kritik eingebracht hatte. Außerdem blieb Gorbach erfolglos: Zuletzt ging der Netzbetreiber an Norwegen. Soweit die Vorgeschichte.
Staatsanwalt prüft
Ende des Vorjahres hat nun ein Serbe, bei der österreichischen Botschaft eine Anzeige gegen Schlaff und seine Konsortiumsmitglieder eingebracht: Laut "Profil" steht der Verdacht des Betrugs, der Untreue und der Bestechlichkeit im Raum. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat nun Ermittlungen eingeleitet, bestätigt Sprecher Martin Ulrich. Über Details der Anzeige hält man sich bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft zurück. Nur so viel: "Aktuell wird die wirtschaftliche Berechtigung einzelner Personen geprüft und auch gesellschaftsrechtliche Verflechtungen. Gegenstand der Prüfung ist auch, ob es zu allfälligen Zahlungsflüssen gekommen ist und ob diese gerechtfertigt waren."
"Völlig substanzlos"
Auch der Sprecher von Martin Schlaff, Michael Fink, bestätigt die Ermittlungen. Die Anzeige des Serben ist für Fink keine Überraschung, denn der Mann wäre bereits in Serbien überall mit seinen haltlosen Vorwürfen abgeblitzt, sagt Fink "bis zum Premierminister der Republik Serbien." Die Vorwürfe seien völlig substanzlos, sagt Fink. Man werde der Staatsanwaltschaft sämtliche Unterlagen übergeben, "und damit ist füpr uns die Sache aus der Welt geschafft." Bei dem Geschäft sei alles mit rechten Dingen zugegangen, so der Sprecher von Martin Schlaff.