Folge von Krisen in Griechenland und Nordafrika

Urlaub in Osteuropa immer beliebter

Die Tourismusregion Nordafrika hat wegen der dortigen Unruhen an Beliebtheit eingebüßt. Auch die regelmäßigen Streiks und Proteste in Griechenland schrecken Touristen ab. Die Nachfrage verlagert sich deshalb auf Urlaubsgebiete in Osteuropa, sagen die Tourismusunternehmen - besonders die Schwarzmeerregion befindet sich im Aufwind.

Morgenjournal, 11.4.2012

Schwarzmeer-Küste

Besonders begehrt ist derzeit Bulgarien, und hier vor allem die am Schwarzen Meer liegenden Städte Varna und Burgas, sagt Walter Krahl vom größten österreichischen Tourismuskonzern Verkehrsbüro: "Das sind die klassischen Badestrände, die Hotellerie hat hier auch schon westlichen Standard erreicht." Im Vordergrund stehe das Preis-Leistungsverhältnis. Denn wegen des niedrigen Lohnniveaus in Bulgarien sei der Badeurlaub in Varna oder Burgas deutlich günstiger als ein vergleichbarer Urlaub in Spanien oder Italien, so Krahl.

Von der schwächeren Nachfrage nach Griechenland- und Nordafrika-Urlauben profitieren aber auch Rumänien, die Türkei und Russland, so Krahl: "Fast schon Klassiker sind dort die Flusskreuzfahrten Moskau - Sankt Petersburg, oder der Städtetourismus überhaupt in Russland."

Kroatien boomt

Steigender Beliebtheit bei österreichischen Touristen erfreut sich seit einiger Zeit auch Kroatien, das habe allerdings nicht unbedingt nur mit den Problemen in Nordafrika und Griechenland zu tun, sagt Josef Peterleithner von TUI Österreich. Kroatien habe die Infrastruktur stark verbessert, Autobahnen gebaut, Restaurants und Hotelanlagen verbessert. Dazu komme ein flexibles Angebot für Unterbringung und Anreise.

Abwarten bei Griechenland

Die Nachfrage nach Urlaub in den Tourismusdestinationen Nordafrikas erholt sich langsam wieder, so die Reisekonzerne. Die Buchungen für Griechenland seien derzeit aber rückläufig, so Peterleithner von TUI. Das sei offenbar die Folge der ständigen negativen Nachrichtenpräsenz Griechenlands. Allerdings könne es auch sein, dass viele Urlauber noch abwarten, ob sich die wirtschaftliche und politische Situation im krisengebeutelten Mittelmeerstaat weiter stabilisiert, und sich erst relativ spät für einen Sommerurlaub in Griechenland entscheiden, so Peterleithner.

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