Ausstellung in Klagenfurt

Franz Erhard Walther

1963 bis 1969 schuf Franz Erhard Walther seinen berühmten "1. Werksatz". 58 Objekte aus Baumwollstoffen, Schaumstoff, Holz und verschiedenen anderen Materialien, die die Betrachter "benutzen" sollten, also auffalten, sich überstülpen, sich hineinlegen oder geometrische Formen bilden.

Kulturjournal, 11.04.2012

Revolutionär war, dass das Werk damit erstmals als Handlung und der Betrachter als Benutzer definiert wurde. Der Künstler ist hier "nur" derjenige, der Möglichkeiten zur Verfügung stellt. Wer erwartet, dass sich ihm diese Kunst beim bloßen Ansehen als sinnliche und geistige Wirkung mitteilt, wird scheitern.

Das gilt auch für die derzeit in der Ritter Gallery in Klagenfurt ausgestellten Arbeiten: 18 rote Objekte, die man sich über den Kopf stülpt. Der Mensch wird so zum Sockel für das Kunstwerk. Wie aktuell dieser Ansatz gerade heute ist, zeigt allein, dass Franz Erhard Walther bei der Biennale in Sao Paolo als einziger deutscher Künstler vertreten sein wird.

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