Stärkere Kontrolle der Direktionen

Neue Regeln für die Bundesmuseen

Museumsdirektoren, die wie Alleinherrscher agieren, das soll jetzt der Vergangenheit angehören. Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) hat jedenfalls neue Geschäftsordnungen für die Geschäftsführungen der Bundesmuseen und der Nationalbibliothek in Kraft treten lassen.

Ein Schlagwort darin ist Public Governance, die Kontrolle der Häuser durch die Politik soll also verstärkt werden. Mehr Transparenz nach innen und nach außen soll es fortan geben, deshalb scheint im neuen Regelwerk auch ein Katalog auf, der die Geschäfte genau auflistet, für deren Durchführung die Museumsdirektoren in Zukunft die Zustimmung des Kuratoriums benötigen.

Kultur aktuell, 12.04.2012

Auch als Regelwerk des guten Benehmens bezeichnet Thun-Hohenstein, Geschäftsführer des Museums für angewandte Kunst, die neue Geschäftsordnung, wesentlich sei dafür aber das Verantwortungsbewusstsein aller handelnden Personen. Dass das neue Regelwerk Amtsmissbrauch unmöglich macht, das bezweifelt auch Kulturministerin Claudia Schmied.

Veruntreuungen, wie im Fall Noever, wurde immer wieder mit der überlangen Amtszeit mancher Direktoren in Verbindung gebracht. Da sieht die neue Ordnung, so Ministerin Schmied, aber keine Änderung vor.

Auf einer Tagung wurde auch vom Bundeskanzleramt der neue Public Corporate Governance Codex vorgestellt, ein Regelwerk, das in Zukunft für alle staatseigenen Unternehmen, von der Post bis zur Oper, angewendet werden soll; mit jeweiligen Adaptierungen. Gemeinsamer Nenner ist jedoch auch hier die verstärkte Kontrolle der Geschäftsführungen durch Aufsichtsräte und Kuratorien.